Wetter. Ab Montag wird in Wetter die Overwegbrücke für sechs Monate gesperrt. Bis auf Radfahrer müssen alle Verkehrsteilnehmer Umwege in Kauf nehmen.

Schon seit längerer Zeit ist klar: Die Sanierung der Overwegbrücke wird für viele Verkehrseinschränkungen in Wetter sorgen. Ab dem kommenden Montag, 14. März, ist der Überweg zwischen der Demag und der Auffahrt nach Grundschöttel bis voraussichtlich Mitte September für alle Kraftfahrzeuge voll gesperrt. Den daneben liegenden Ruhrtalradweg können die ganze Zeit über sowohl Pedaltreter als auch Fußgänger (die müssen mehr Zeit einplanen) nutzen.

Die Vollsperrung stellt in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung dar, da es sich mit der Ruhrstraße um ein wichtiges Nadelöhr in unserer Stadt handelt“, sagt Wetters Bürgermeister Frank Hasenberg nach Gesprächen mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW.

Der Anfang

Zur Erneuerung der Brückenplatte über den Bahngleisen sperrt der Landesbetrieb am nächsten Montag ab 9 Uhr auch vorübergehend die angrenzende B226 halbseitig bis Freitag, 18. März, 18 Uhr. Eine Ampel sorgt auf der Oberwengerner Straße für die Durchfahrtsregelung. Dieses Prozedere wiederholt sich vom 21. bis 23. Juni. „In diesen beiden Phasen dürften Verkehrsteilnehmer nur etwas mehr Geduld benötigen“, so Andreas Berg, zuständiger Sprecher des Landesbetriebs.

Durch die abgeriegelte Overwegbrücke müssen auch Buslinien andere Routen und teilweise über die neue Ruhrbrücke am Ortsausgang fahren. „Die Nahverkehrsbetriebe sind informiert“, sagt Frank Schauerte von der Stadt Wetter, die vor allem die untere Kaiserstraße nicht als Ausweichstrecke sieht. Also führen die Planer den Umleitungsverkehr in Richtung Hagen oder Witten über die B226 (Oberwengerner und Volmarsteiner Straße) sowie über Friedrichstraße und Obergraben. Auf der direkt daneben liegenden Ruhrbrücke nach Vorhalle gilt ab nächster Woche ebenfalls eine halbseitige Sperrung mit Ampel. Grund: Auf dem alten Bauwerk sollen sich keine zwei Lkw begegnen.

Zwei gravierende Phasen

Damit ein Kran Teile der Overwegbrücke über den Gleisen (in der gesamten Zeit sind auch Sperrzeiten der Bahn zu berücksichtigen) zunächst herausheben und dann die neue Konstruktion hinabgleiten lassen kann, müssen sich Verkehrsteilnehmer auf zwei weitläufige Umleitungsphasen einstellen.

Zwei Mal müssen sich Verkehrsteilnehmer wegen der gesperrten Overwegbrücke auf eine weitläufige Umleitung einstellen.
Zwei Mal müssen sich Verkehrsteilnehmer wegen der gesperrten Overwegbrücke auf eine weitläufige Umleitung einstellen. © Funkegrafik NRW | Manuela Nossutta

Der Landesbetrieb kündigt für Mitte April und Juni die Vollsperrung der B226 an. Während die Hagener Straße zur Sackgasse wird, sollen Pkw sowie Lkw Wetter großräumig über Gedern, Witten mit Kohlensiepen und Schnee, Herdecke mit B54, Vorhalle, Wehringhausen und Haspe umfahren, ehe sie sich von oben über Volmarstein und Grundschöttel wieder der Harkortstadt nähern (siehe Grafik). Hintergrund: Natürlich lässt sich der Weg auch über die A1 abkürzen, nur darf der Landesbetrieb eine Autobahn nicht als Umleitung ausflaggen. „Bei solchen Verkehrsthemen zeigt sich oft, dass es anfangs problematisch scheint, sich dann aber nach kurzer Zeit einpendelt“, meint Frank Schauerte.

Rettungsdienst und Feuerwehr

Um den Brandschutz in den nächsten sechs Monaten sicherzustellen, hat die Stadt Wetter eine zweite Drehleiter in Ulm beim bekanntesten Feuerwehrfahrzeughersteller angemietet. Kosten: bis zu 40.000 Euro. Grund: Die einzige Drehleiter der hiesigen Feuerwehr erreicht normalerweise vom Standort Am Loh in Grundschöttel alle Ortsteile gleichermaßen. Durch die gesperrte Overwegbrücke dauert die Anfahrt nach Alt-Wetter aber länger, daher steht nun ein zweites Fahrzeug an der Wache Wasserstraße. „Die Einweisung der Kollegen läuft derzeit“, sagt Stadtbrandinspektor Thomas Schuckert.

Fußgänger sollten mehr Zeit einplanen

Fußgänger können bis September den Ruhrtalradweg neben der Overwegbrücke nutzen, sollten aber mehr Zeit einplanen.

Da der Treppenaufgang auf Grundschötteler Seite gesperrt ist, müssen sie ca. einen Kilometer Richtung Wengern zurücklegen, ehe sie an der neuen Ruhrbrücke Richtung Grundschöttel gehen können.

Der koordiniert mit dem zuständigen Ennepe-Ruhr-Kreis auch den Rettungsdienst. Da dieser wiederum im nächsten halben Jahr schlechter von Alt-Wetter in die südlichen Stadtteile kommt, platziert der Kreis übergangsweise einen zweiten Rettungswagen (täglich 24 Stunden einsetzbar) an der Orthopädischen Klinik Volmarstein. Dazu ist ein zweiter Notarztwagen aktuell in Alt-Wetter wegen der derzeit gesperrten Ender Talstraße aktiv.

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