Wetter. Der Schulweg wird länger dauern, wenn die Overwegbrücke in Wetter für Bauarbeiten gesperrt wird. Aber wie weitreichend sind die Folgen?

Wenn im nächsten Jahr die Overwegbrücke im Zuge von Sanierungsmaßnahmen komplett gesperrt wird, müssen nicht nur die Autofahrer Umwege nehmen. Die Brücke über die Ruhr ist auch ein wichtiger Schulweg für Jungen und Mädchen aus Alt-Wetter, die aufs Gymnasium gehen. Ebenso gilt das umgekehrt für Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule am See. Beschert das am Ende einigen Kindern mehr als bisher einen Anspruch auf ein Schoko-Ticket? Sabine Sabel von der Schulverwaltung geht nicht davon aus, ließ sie jetzt die Mitglieder im Schulausschuss wissen.

Während ein Ausschussmitglied der CDU von einem „Riesenumweg“ sprach und überschlug, dass der Weg zur Schule oder zurück nach Hause sich leicht mal von 20 auf 40 Minuten ausdehnen könnte, zeigte sich Fachdienstleiterin Sabine Sabel davon überzeugt, dass sich der Schulweg „nicht exorbitant verlängern wird.“ Weniger die zeitliche Länge als die Entfernung in Kilometern spielt eine Rolle bei der Frage, wer sich bei Bedarf ein Schokoticket selbst kaufen muss oder dafür das Geld von der Stadt bekommt. Viele Kinder würden wohl trotz Umweg über die Kaiserstraße und den neuen Ruhrüberwurf in Richtung Wengern und Witten nicht über die entscheidende Maßzahl kommen.

Notfalls werde die Stadt einen möglichen Anspruch für jeden Schüler prüfen, ließ Sabine Sabel wissen. Aber auch beim Schoko-Ticket gehe es lediglich um eine Erstattung von Kosten für Fahrten mit dem Bus und nicht um die Organisation des Schülerverkehrs durch die Stadt, wehrte Sabel mögliche Erwartungen ab. Jenny Westermann, für die FDP im Schulausschuss, warb dafür, bei den Umwegen auch die Schulwegsicherung mit in den Blick zu nehmen.

Nach den bisher vorgestellten Plänen soll im März 2022 mit den Arbeiten an der Overwegbrücke, die Grundschöttel mit Alt-Wetter verbindet, begonnen werden. Zunächst geht es um den hinteren Teil der Brücke, der über die Gleise und noch nicht über die Ruhr führt. Aktuell ist die Brücke für Lastwagen bereits in einer Fahrtrichtung gesperrt. Damit sie künftig wieder für Lastwagen auch in beide Richtungen befahrbar ist, muss die Überbauplatte verstärkt werden. Für diesen Teil der Baumaßnahme, der bis September 2022 dauern soll, sind bereits Sperrpausen bei der Bahn beantragt. In diesen Pausen soll der Bahnverkehr ruhen, damit nicht plötzlich Gefährdungen von den Bauarbeiten ausgehen können.

Sperrung dauert Monate

Zwischen März und August soll die Overwegbrücke über die Ruhr komplett gesperrt sein.

Das ist die zweite Hälfte des zweiten Schulhalbjahres und die Ferienzeit. In dieser Zeit müssen die Verkehrsteilnehmer Umwege in Kauf nehmen.

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