Wetter. Die Wetteraner müssen sich ab Frühjahr 2022 erneut auf Sperrungen einstellen. Brücken müssen saniert, abgerissen und neugebaut werden.

Die Wetteraner müssen sich ab März kommenden Jahres in puncto Verkehr erneut auf einige Einschränkungen einstellen. Einen zeitlichen Überblick über anstehende Sanierungen sowie Erneuerungen der Brücken im Herzen Alt-Wetters und damit verbundene Sperrungen gab Stephanie Schmitz, Projektleiterin des Landesbetriebs Straßen NRW, in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Verkehr.

Start mit DB-Brückenteil

Los geht es im März 2022 mit der Overwegbrücke (B234), genauer gesagt mit dem hinteren Teil der Brücke, der über die Gleise der Deutsche Bahn (nicht über die Ruhr) führt: Dort sind Defizite bei der Nachrechnung entdeckt worden, weshalb die Overwegbrücke aktuell für LKWs nur in eine Richtung (stadtauswärts) befahrbar ist. Damit die Brücke für die Restnutzungsdauer für LKW in beide Richtungen tragfähig ist, muss die Überbauplatte verstärkt werden – hier ist auch nur der Austausch der Überbauplatte möglich. Für diese bis September geplante Baumaßnahme seien bereits Sperrpausen bei der DB beantragt. Vorgesehen ist dafür zudem eine komplette Sperrung der Overwegbrücke von Mitte März bis Ende August. Der Verkehr müsse in dieser Zeit außen um Wetter herum über die B226 (Hagener Straße) fließen.

Overwegbrücke verstärken

Nahtlos geht diese Maßnahme dann in die Verstärkung des Abschnitts der Overwegbrücke, der über die Ruhr führt, über. Dafür ist eine Bauzeit von September 2022 bis Dezember 2022 bzw. Januar 2023 vorgesehen. „Diese Ruhrbrücke ist eine Stahlbrücke, an der wir nicht den Überbau komplett abreißen werden, sondern sie mit Schweißarbeiten wieder verstärken und tragfähig machen können“, erklärt Stephanie Schmitz zu dieser Maßnahme. Sie werde auch nur eine halbseitige Sperrung der Overwegbrücke erforderlich machen. Auf Nachfrage von Alexander Stuckenholz (FDP), ob denn die Radbrücke stehen bleiben könne, oder ob sie durch die Arbeiten beschädigt werde, gab die Projektleiterin an: „Der Radsteg ist nicht mit der Overwegbrücke verbunden. Er steht für sich und sollte nicht beschädigt werden. Zumindest nicht bei den Arbeiten an dem Brückenabschnitt, der über den Gleisen führt.“ Noch seien die Planungen aber nicht so weit, dass man sagen könne, was passiert, wenn dort geschweißt werde.

Neubau Kreuzungsbauwerk

Eine kurze Überschneidung gibt es mit der dann anstehenden Großbaustelle: dem Abriss und Neubau des sogenannten Kreuzungsbauwerks (DB-Brücke B226). Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat dafür eine Bauzeit von rund anderthalb Jahren eingeplant – von November 2022 bis Anfang 2024. Die neue Brücke werde außen herum gebaut und das alte Bauwerk zunächst als Schalung genutzt, bevor es dann von unten abgerissen werde, erläutert Stephanie Schmitz das grobe Vorgehen. Auch für diese große Maßnahme seien bereits Sperrpausen bei der DB beantragt. Die Arbeiten werden in drei Bauphasen eingeteilt: Für Bauphase 1 und 2 wird die Friedrichstraße etwa ein halbes Jahr lang gesperrt; auch wenn der Kreisverkehr noch für den Verkehr geöffnet bleibe. Die Sperrung der Friedrichstraße wird in der dritten Phase wieder aufgehoben: Dann stehen der Wiederaufbau des Kreisverkehrs und seine Gestaltung in Absprache mit der Stadt Wetter an. Aufgrund der Sperrpausen sei keine Verschiebung der Termine möglich, so Stephanie Schmitz. Für die Zeit der halbjährlichen Sperrung der Friedrichstraße werde der aus Hagen kommende Verkehr großräumig über die Volmarsteiner Straße umgeleitet. Wer aber etwa ins Schöntal muss, werde ebenfalls nicht abgeschnitten. „Für die Verkehrsführung werden wir eine Lösung finden. Dazu stehen wir in Gesprächen mit der Stadt“, so Stephanie Schmitz abschließend.

Kein Angebot auf Ausschreibung

Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer gab den Ausschussmitgliedern im Anschluss noch die Erklärung dafür, dass die Maßnahme an der Kaiserstraße, Ortsausgang Richtung Witten, nun doch nicht vor Beginn der ersten Maßnahme an der Overwegbrücke (DB-Brücke B234, Brückenabschnitt über den Gleisen), erledigt werden könne: „Unsere Ausschreibung ist ins Leere gelaufen. Wir haben kein einziges Angebot von einem Tiefbauunternehmen bekommen.“ Die Maßnahme werde nun auf das Frühjahr 2023 geschoben werden müssen.

Brücke führt über Ruhr und Bahngleise

Die Overwegbrücke führt neben der Demag über die Ruhr und die Gleise der Bahn. Sie ist benannt nach dem Landeshauptmann Karl Overweg des Provinzialverbandes Westfalen.Die erste Brücke an dieser Stelle wurde 1899 in Betrieb genommen. Nach der Zerstörung 1945 wurde 1954 eine neue Brücke fertiggestellt. Parallel verläuft ein Radsteg, der 2007 eröffnet wurde.Da die Overwegbrücke in die Jahre gekommen ist, wurde das zulässige Gesamtgewicht von Fahrzeugen, die sie überfahren dürfen, in Richtung Alt-Wetter auf 7,5 Tonnen begrenzt. Das schließt Reisebusse ein.Für Linienbusse, die über dieser Gewichtsgrenze liegen, gilt eine Ausnahme. Auch Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr dürfen weiter den schnellen Weg über die Ruhr nehmen.Nach den geplanten Verstärkungsmaßnahmen soll die Overwegbrücke für Lkw vorübergehend (bis zum endgültigen Abriss und Neubau in etwa zehn Jahren) wieder in beiden Richtungen befahrbar sein.