Wetter. Nachdem die vergangenen Monate kulturell sehr still waren, geht es noch vor der Sommerpause in der Lichtburg wieder rund.
Sieben lange Monate lagen die Aktivitäten der Lichtburg Wetter wie bei allen Kulturvereinen auf Eis. Die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. Nun dürfen sie endlich wieder starten. Geschäftsführer Marcus Boenig erzählt im Interview, wie die vergangenen Monate für ihn waren und gibt einen Ausblick.
Wie ist das Gefühl, am Freitag nach so langer Zeit, mit Peter Vollmer wieder einen Kabarettabend anbieten zu können?
Marcus Boenig: Wir freuen uns alle sehr darauf und sind froh, dass es kurzfristig geklappt hat. Eigentlich hatten wir den Auftritt von Peter Vollmer schon in den Oktober verlegt, uns aber schnell mit der Buchungsagentur kurzgeschlossen. Die freuen sich auch, dass es am Freitag wieder losgeht.
Können Sie eigentlich noch Kulturveranstaltungen bestreiten oder müssen Sie wieder neu lernen.
(lacht) Das ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht. Wir haben ja unsere Hygienekonzepte noch aus dem vergangenen Jahr, die wir auf die jetzige Situation angepasst haben. Es gibt Einlasskontrollen, da wir ja nur Getestete, Geimpfte oder Genese reinlassen dürfen. Wir haben unseren Sitzplan und achten auf die Abstände. Sicherheit geht bei aller Freude natürlich weiterhin vor, damit die Besucher den Abend auch sorglos genießen können.
Organisatorisch ist das bestimmt ein großer Aufwand?
Wir öffnen bereits um 18.30 Uhr, damit alles ohne Hektik gewährleistet werden kann. Unsere Mitarbeiter sind bestens vorbereitet. Neben unserem Vorverkauf ab Montag, haben wir sogar noch eine Abendkasse für Kurzentschlossene.
Wie geht es danach weiter?
Nach der Veranstaltung ist erstmal Sommerpause. Doch wir sind bereits dabei für August einige Aktionen ins Visier zu nehmen. Wir haben da was in der Pipeline. Das ist aber alles noch nicht spruchreif. Wir arbeiten daran.
Was ist mit dem Kino?
Wir machen jetzt keine Mörderaktion mit dem Kino mehr und wollen auch nichts übers Knie brechen. Beim Kino gibt es ja die Verleiher, doch auch die haben ihre Verfügbarkeiten in den letzten Monaten eingedampft und Filme zurückgeschickt. Derzeit ist nicht viel vorhanden. Veritable Filme gibt es erst ab dem 1. Juli wieder. Viele Filme sind ja auch durch Corona in der Veröffentlichung nach hinten geschoben worden. Sicher haben wir einige Klassiker hier, aber wer will schon im Sommer die Feuerzangenbowle in einem warmen und dunklen Raum sehen? Nach den Sommerferien starten wir unser Programm wieder.
Und nicht nur das Kinoprogramm, oder?
Richtig. Wir haben alle Termine der Kleinen Kunstreihe, die verschoben wurden, im Angebot – von Michael Hatzius über Mirja Boes und Ilja Richter bis hin zu Herbert Knebel. Auch die ersten Termine für 2022 mit beispielsweise Jochen Malmsheimer, der Stage People Company und Markus Barth stehen schon fest.
Gibt es dafür noch Karten?
Wir haben für alle Veranstaltungen noch Karten, da wir ja den Vorverkauf eindampfen mussten, weil wir nicht wussten, wie viele Zuschauer wirklich kommen durften. Vor dem Lockdown waren es 100, jetzt dürfen 200 Besucher in den Stadtsaal. Wir verkaufen immer nur so viele Karten wie wir auch sicher vertreten können.
Sie waren in den vergangenen Monaten trotz Lockdown nicht untätig. Wie berichtet, hat die Lichtburg ein Kulturkonzept für die Stadt erstellt, das sie im Ausschuss vorgestellt haben. Wie geht es damit nun weiter?
Wir müssen damit in die Praxis kommen. Der nächste Schritt wäre ein Come together (Zusammentreffen, Anm. d. Red.) mit den Kulturschaffenden vor Ort, um eine gemeinsame Basis zu schaffen. Ob das vor den Sommerferien noch klappt, weiß ich noch nicht, aber nach der Pause auf jeden Fall. Im Anschluss müsste die Finanzierung geklärt werden, denn um die Vorschläge umsetzen zu können, brauchen wir auch die finanziellen Mittel, die zum Teil ja bereits in der Konzeptvorstellung angeklungen sind, wie Raummiete und Technik.