Wetter. Die Lichtburg hat sich der Aufgabe angenommen, ein Kulturkonzept für die Stadt Wetter zu erstellen. Jetzt gab es die Ergebnisse.

Wetter hat ein starkes Stück Kultur – das ist die Feststellung, die die Lichtburg bei der Erstellung des Kulturkonzepts für die Stadt machte. Zahlreiche Vereine, Institutionen und auch Einzelkünstler bereichern das Leben in der „Kulturstadt“. Doch für ein Kulturkonzept sollen diese alle unter einen Hut gebracht werden. Marcus Boenig, Geschäftsführer der Lichtburg, stellte vor, wie das gehen könnte. „Das Konzept besteht unserem Verständnis nach aus drei Säulen: Vernetzung, Inklusion und Sichtbarmachung“, erklärte Boenig, bevor er näher auf die einzelnen Säulen einging.

Vernetzung

Wer unter diesem Begriff die Vernetzung der einzelnen Künstler miteinander, also sogenanntes „netzwerken“ vermutet, liegt falsch. Denn der Lichtburg-Chef will ein Wetter-TV installieren. Dahinter steckt ein „multimediales Netzwerk zur Abbildung der Aktivitätenvielfalt unserer Stadt“.

In Geschäften, Schaufenstern und Ladenlokalen soll Multi-Monitor-Ausrüstung installiert werden, über die dann Dokumentationen von Musikschule, Theater, Konzerten oder auch Ausstellungen der Stadt gezeigt werden. Es soll redaktionelle Beiträge der Kulturschaffenden geben, und die Stadtteile sollen sich repräsentieren. Vereine und Institutionen leisten ebenfalls ihren Beitrag dazu.

Inklusion

Die zweite Säule wird bereits jetzt seitens der Lichtburg gerne bedient. Boenig führt Beispiele im Bildungsbereich wie „Ich bin wie du“, den Brückenlauf oder das Filmprojekt „Friedrich Harkort: Industrielle Wirklichkeit gestern und heute“ an. „Inklusion bedeutet für uns die Einbeziehung aller Lebenswirklichkeiten. Auch wenn es in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist, bedeutet es auch, Diversität zu leben“, so der Lichtburg-Geschäftsführer. Er könne sich auch vorstellen, gemeinsam Workshops unter diesem Titel zu entwickeln.

Sichtbarkeit

Dass es viele Kulturangebote in der Stadt gibt, ist unbestritten. Doch dieses muss auch sichtbar werden, da waren sich alle Anwesenden im Veranstaltungssaal bei der Ausschusssitzung einig. Im Konzept ist vorgesehen, Räume der Begegnung zu schaffen, sie auszubauen und zu erschließen. Das geschehe zum Beispiel schon bei der Umgestaltung des Stadtsaalumfeldes, sollte aber auch verstärkt am Harkortsee, der Burg Volmarstein, der Freiheit oder am „Roten Platz“ sichtbar gemacht werden. Kulturschaffende sollen die Gelegenheit erhalten, vorhandene Präsentationsflächen für alle Kunstformen zu nutzen, beispielsweise den Stadtsaal, das Kino oder Ausstellungsräume. Darüber hinaus sollen neue Flächen geschaffen werden. Die Lichtburg kann sich vorstellen, dafür auch ihre Social-Media-Kanäle wie Facebook zu nutzen und zur Verfügung zu stellen, ebenso wie ihre Öffentlichkeitsarbeit. Die verschiedenen Vereine und Institutionen der Stadt sollen darüber hinaus als Multiplikatoren dienen. Mit Institutionen sind laut Boenig natürlich auch die Kirchen gemeint.

Realisation

Um die drei Säulen des Kulturkonzepts in die Tat umsetzen zu können, hat die Lichtburg auch schon einige notwendige Rahmenparameter skizziert, die für die nachhaltige Durchführung notwendig wären. Dazu zählen beispielsweise projektbezogene, ehrenamtliche Arbeitsgruppen, eine redaktionelle und organisatorische Koordination, die etwa zehn Wochenstunden in Anspruch nehmen wird, eine technische Koordination, Anleitung und Umsetzung, die mit 15 Wochenstunden veranschlagt wird. Darüber hinaus müsste multimedial aufgerüstet werden. Dafür ist ein Investitionsvolumen von etwa 16.000 Euro vorgesehen, das beispielsweise für die Monitore fürs Wetter TV eingesetzt werden könnte. zu guter Letzt wären auch weitere Räume notwendig, in denen beispielsweise eine Studio aufgebaut werden könnte. Die Räume von Lichtburg und Stadtsaal kommen dafür nicht in Betracht.