Herdecke. Klimakonzept umsetzen, Radinfrastruktur verbessern: Die Stadt Herdecke will noch 2021 für besseren Klimaschutz zwei neue Fachkräfte einstellen.
Wenn Politiker derzeit über die wichtigsten Zukunftsthemen reden, taucht so gut wie immer ein Stichwort auf: Klimaschutz. Auch lokale Akteure messen dieser globalen Aufgabe eine immer größere Bedeutung zu.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2019 hatte eine Mehrheit im Rat der Stadt Herdecke den Klimanotstand ausgerufen. Es folgten Irritationen wegen Zuständigkeiten dieses Gremiums und der Bürgermeisterin, doch der öffentlichkeitswirksame Ansatz blieb bestehen. Heißt: Auch die hiesige Verwaltung und heimische Fraktionen haben den Ernst der Lage erkannt. Das zeigt auch anhand der Tagesordnung für den Hauptausschuss an diesem Donnerstag.
Ab 17 Uhr befassen sich die Politiker im Ratssaal auch mit Beschlussvorlagen zum Klimaanpassungs- und zum Radverkehrsmanagement. Konkret geht es in beiden Fällen um inhaltliche und auch um personelle Fragen. Wer in diesem Zusammenhang das Geschehen schon länger verfolgt, hat zumindest das Stichwort Klimaschutzkonzept schon einmal gehört. Das haben die Fraktionen 2013 verabschiedet und das Ziel ausgerufen, die CO2-Emissionen bis ins Jahr 2030 um 30 Prozent zu reduzieren und bis zum Jahr 2050 eine klimaneutrale Stadt zu werden.
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Seither geht es um verschiedene Formen der Umsetzung. Ein Ansatz: neue Fachleute einzustellen. In der aktuellen Vorlage heißt an zwei Stellen: „Die erfolgreiche, fachlich inhaltliche Umsetzung des Klimaschutzteilkonzepts ,Klimaanpassung’ kann mit dem bestehenden Personalbestand der Stadtverwaltung nicht geleistet werden.“ Also streben die Verantwortlichen Fördermittel an, um zwei Stellen einrichten zu können.
Posten gab es schon bis 2019
Etwa eine Frau oder einen Mann, die bzw. der künftig als Klimaanpassungsmanager/in fungiert. Auch das kommt einem bekannt vor, beschäftigte die Stadt Herdecke doch bereits fünf Jahre lang bis 2019 einen Klimaschutzmanager. Doch dann lief die befristete und subventionierte Stelle von Jörg Piontek-Möller aus. Nun ein neuer Anlauf.
Beide Konzepte im Internet veröffentlicht
Auf 80 Seiten steht im Radverkehrskonzept, an welchen Stellen in Herdecke Verbesserungen nötig sind, um die Infrastruktur für Pedaltreter zu optimieren.
Die dazugehörigen Ausführungen sind auf der städtischen Internetseite (www.herdecke.de) ebenso nachzulesen wie jene für das Klimaschutzkonzept.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) stellt dafür Fördermittel und eine komplette Finanzierung des Postens in Aussicht. Dafür müssen laut Vorlage neben dem beschlossenen Klimaschutzteilkonzept, ein Beschluss des Rates zur Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes und der Aufbau eines Klimaschutzcontrollings vorliegen. Die oder der Klimaanpassungsmanager/in soll dann während der auf zwei Jahre befristeten Tätigkeit wesentliche Maßnahmen des vorliegenden Konzepts organisieren, betreuen und umsetzen. Sollte die Politik das jetzt befürworten, sei mit einer Einstellung frühestens im November 2021 zu rechnen.
Sehr ähnlich verhält es sich bei der Einrichtung einer Personalstelle „Radverkehrsmanager/in“ und der dazugehörigen Beantragung von Fördermitteln. Dafür gelten nahezu identische Vorgaben wie für den anderen Posten im Sinne des Klimaschutzes. Als Fahrrad-Beauftragte(r) für zwei Jahre soll die neue Fachkraft der Stadtverwaltung ebenfalls vorhandene Beschlüsse umsetzen, in dem Fall liegt der Fokus auf dem Radverkehrskonzept. Auch diesbezüglich könne jemand wohl frühestens im November 2021 in Herdecke loslegen. Als Partner und Schnittstelle zum Ministerium stehe in beiden Fällen der Projektträger Jülich bereit.