Ende. Welche Häusertypen sollen künftig auf dem Gelände der früheren Grundschule im Dorf in Ende stehen? Politiker in Herdecke sind sich nicht einig.

Erneut hat die Herdecker CDU-Fraktion versucht, für die Bebauung des ehemaligen Schulzentrums in Ende (Am Berge) mehr Einfamilien- und Doppelhäuser als vorgesehen einzuplanen. Im Ausschuss Bauen, Planen und Verkehr sprang ihr aber nur die FDP zur Seite. Diese insgesamt fünf Stimmen reichten angesichts neun ablehnender Haltungen allerdings nicht, um dafür eine Mehrheit zu finden.

Zur Antragsbegründung hatte Doris Voeste ausgeführt, dass die CDU Rückmeldungen von unzufriedenen Herdeckern erhalten habe, wonach mit der vom Rat ausgewählten Variante der mehrheitliche Bürgerwille nach einer entsprechenden Info-Veranstaltung im Juni nicht umgesetzt werde. „Zu dicht und zu intensiv geplant: Städtebaulich sind alle drei vorliegenden Entwürfe kein Knüller“, sagte Voeste und regte daher Nachbesserungen an. Eine aufgelockerte Bebauung auf dem Areal der einstigen Grundschule im Dorf und Umgebung sei auch im Sinne der Nachbarn in den verdichteten Siedlungen nebenan. Zudem könnten weitere Stellplätze den Parkdruck dort in der Gegend lindern, die könnten am bestehenden Kreisverkehr am Eicklohweg entstehen. Der Kreisel dort sei unnötig und lasse sich zurückbauen, um eine neue Flächen zu gewinnen.

Bezahlbarer Wohnraum

Den Hinweis, dass in Herdecke Einfamilien- und Doppelhäuser stark nachgefragt seien, konterten die anderen Fraktionen mit Gegenargumenten. Sowohl Jan Schaberick von der SPD als auch Vladimir Munk von der Linken, dass dort in Ende bewusst sozial geförderter und somit bezahlbarer Wohnraum für möglichst viele Bürger entstehen soll. Beide warfen der CDU eine „Klientelpolitik“ vor. „Zudem werden ja Häuser frei, wenn ältere Menschen in diese neue Siedlung ziehen“, sagte Schaberick.

Die Grünen stimmten ebenfalls gegen den Antrag – „auch aus Zeitgründen. Wir haben das kontrovers diskutiert und sollten bei der gewählten Variante bleiben anstatt jetzt wieder alles über den Haufen zu werfen“, so Sarah Rosa Gerigk, „obwohl an einer Stelle im Nordosten statt sechs nur vier Reihenhäuser und zwei Doppel- oder Einfamilienhäuser vorstellbar wären.“ Die geplante Tiefgarage reiche aus, da es in den nächsten Jahrzehnten ohnehin weniger Autos geben werde.

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Auch Daniel Matißik regte an, die Aufteilung nicht mehr grundsätzlich anzuzweifeln. „Wir sollten bei der beschlossenen und verdichteten Variante bleiben, um weiter planen zu können. Sonst sehe ich die Gefahr, dass immer wieder eine Art ‘Wünsch dir was’ aufkommt“, so der Leiter des Bau- und Planungsamtes.