Ende. Neuer Zeitplan zur Umgestaltung der früheren Schulfläche in der Straße Am Berge in Herdecke: Wohnungen könnten ab 2022 entstehen. HGWG angefragt.

Bedeutsam, spannend, langwierig: So lässt sich die Umgestaltung des ehemaligen Schulgeländes in der Straße Am Berge in Ende beschreiben. Dort sollen bekanntlich in einer neuen Siedlung zahlreiche und vor allem bezahlbare Wohnungen entstehen. Zur Sitzung des Bauausschusses an diesem Donnerstag hat die Herdecker Stadtverwaltung einen Ablaufplan mit neuen zeitlichen Angaben veröffentlicht.

Die zentrale Botschaft von Amtsleiter Daniel Matißik zur „Kooperativen Baulandentwicklung“ auf dem Gelände der früheren Grundschule im Dorf und einstigen Albert-Schweitzer-Schule: „Der Businessplan sieht erste Grundstücksverkäufe für das Jahr 2022 vor.“ Und: Das gemeinsame Projekt von Stadt und der Landes-Entwicklungs-Gesellschaft NRW.Urban endet voraussichtlich 2024, dann sollen alle Flächen dort verkauft sein.

Verzögerungen und Kostensteigerung

Aus den Reihen der Politik gab es immer wieder Kritik, dass die Umsetzung nicht schneller vonstatten gehe. Wie berichtet , verzögerten sich auch die für August 2020 vorgesehenen Abrissarbeiten an den Gebäuden (dazu zählt auch das ehemalige Jugendzentrum Mittendrin). Nun aber gibt es zwei erfreuliche Nachrichten: Finanzierungsfragen – wegen Schadstoffen stieg auch der Preis für den Abbruch – seien über eine Ergänzungsvereinbarung geklärt. Zudem soll in Kürze Klarheit herrschen, welches Unternehmen den Auftrag erhält. Der Ausblick: Bei einer problemlosen Abwicklung soll der Abriss laut Stadt dann sechs Monate dauern, sodass im Sommer/Spätsommer 2021 eine geräumte Fläche zur Verfügung stehe.

CDU-Antrag für Einfamilien- oder Doppelhäuser

Zur öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planen und Verkehr am heutigen Donnerstag (17 Uhr, Ratssaal) hat die Herdecker CDU einen Antrag zum Verfahren auf dem früheren Schulgelände in Ende gestellt.

Nach Ansicht der Fraktion sollten die Stadt und NRW.Urban bei den anstehenden Planungen nicht nur die bisherige Bebauungsvariante B (diese bekam bisher die meiste Zustimmung), sondern auch eine modifizierte Version berücksichtigen .

Die CDU nennt dafür diese Kriterien: jeweils ca. 25 Prozent der bebaubaren Flächen sollen für Einfamilien- und Doppelhäuser vorgesehen werden, die andere Hälfte des Geländes für Mehrfamilienhäuser . Letztgenannte sollten sechs bis acht Wohneinheiten enthalten. Zudem soll geprüft werden, ob sich öffentliche Stellplätze realisieren lassen.

Mit dem Antrag reagiere die CDU auf Reaktionen von Bürgern , die sich neue Einfamilien- und Doppelhäuser in Ende wünschen.

uf diesem rund 13.000 Quadratmeter großen Areal sollen bekanntlich rund 100 Wohneinheiten entstehen. Aber wie? Drei Varianten stellte NRW.Urban Herdecker Bürgern im Juni vor. Nun gehe es in den nächsten Monaten um die Aufstellung eines Bebauungsplans. Daniel Matißik geht davon aus, die Öffentlichkeit (wie bei solchen Verfahren üblich) dann im zweiten Quartal 2021 zu beteiligen.

Inhaltlich lotet das Bau- und Planungsamt nach eigenen Angaben aus, wie das Grundstück vermarktet kann und welche Vorgaben zukünftige Eigentümer erhalten sollten. In Abstimmung mit der Landesgesellschaft will die Stadt bald unterschiedliche Möglichkeiten inklusive Vor- und Nachteile darstellen. Interessant: „In diesem Rahmen muss auch entschieden werden, welche Rolle die HGWG bei der Entwicklung der Fläche einnehmen soll und kann“, heißt es. Die Verwaltung habe bereits Gespräche mit der Herdecker Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft aufgenommen.

Vermarktungsfragen klären

Vieles sei derzeit noch offen. Beispielsweise die Vermarktungsfrage, ob ein bzw. zwei große oder viele kleine Vorhabenträger zum Zuge kommen. Dabei spielen den Angaben zufolge auch Kosten für Kanäle, Bodenmanagement oder Straßenerschließung eine Rolle. Heißt: Soll diese die Stadt übernehmen oder sollen künftige Vertragspartner dafür aufkommen? Mit solchen Themen muss sich nun die Politik befassen, die Vorschläge der Stadtverwaltung prüfen und eine Art „Pflichtenheft“ aufstellen soll. Das diene dann als Grundlage für ein mögliches Wettbewerbsverfahren zum Verkauf der Grundstücke am Berge.

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Diese genannten Entscheidungen „sollten im ersten Halbjahr 2021 gefällt werden, um in die Vermarktung der Grundstücke einsteigen zu können“, heißt es noch seitens der Stadt Herdecke.