Wetter. Fünf Jahre Bauzeit: Ab Freitag soll die neue Obergrabenbrücke bzw. der reparierte Überweg über die Ruhr von Wetter nach Hagen befahrbar sein.
Tja, wie soll ein Text über die Verkehrsfreigabe am Obergraben beginnen? Endlich freie Fahrt zwischen Wetter und Hagen-Vorhalle? Brücke am Ende der Friedrichstraße doch vor dem Berliner Flughafen fertig?
Spaß beiseite, der Landesbetrieb meint es ernst: An diesem Freitag, 16. August, will Straßen NRW die Sperrung am vieldiskutierten Überweg aufheben. Damit endet für viele Pendler eine Leidenszeit, die im Sommer 2015 begann. Vorerst!
Jetzt aber wirklich. Am Dienstagmittag gab es ein abschließendes Gespräch zwischen Straßen NRW und der ausführenden Baufirma, die mit letzten Arbeiten am Hagener Ufer beschäftigt ist. „Die kümmerten sich in den vergangenen Wochen um die Rückbauten an der Ruhrbrücke“, so Andreas Berg, der zuständige Sprecher des Landesbetriebs.
Alter Überweg bei Bauarbeiten beschädigt
Bekanntlich hatten Mitarbeiter bei den Vorbereitungen zum Lagertausch im Herbst 2018 den alten Überweg derart beschädigt, dass sich die Verkehrsfreigabe um weitere Monate verzögerte. Zu jener Zeit war die neue Obergrabenbrücke bereits so gut wie fertig (das Anbringen von Markierungen auf dem Asphalt folgt noch), doch das daneben liegende Problem verhinderte Überfahrten.
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Nachdem der Stahlunterbau – die Ruhrbrücke wurde abschnittsweise angehoben, um die Widerlager zu montieren – nun abgeschlossen ist, richtet sich das Augenmerk auf die Verkehrsplanung. Das Motto „freie Fahrt“ auf dem zweiteiligen Überweg gilt aber nur eingeschränkt.
Schon am Donnerstag will der Landesbetrieb eine Ampel auf die reparierte Ruhrbrücke und auf die ersten Meter des Hagener Stadtgebiets stellen. Neben dem zweispurigen Obergraben-Bauwerk ist also ab Freitag nur eine Fahrbahn über dem Fluss nutzbar. Das liegt an der reduzierten Tragfähigkeit des alten Bauwerks, das in Zukunft von einer Bundes- zur Gemeindestraße zurückgestuft wird und daher keine schweren Lkw-Transporte mehr verkraften muss.
Auswirkungen durch Abriss an der A1
Nächste Etappe: Ab 9. September folgen Sanierungsarbeiten auf rund drei Kilometern an der Volmarsteiner und Hagener Straße. Die dauern – wie berichtet – ca. drei Monate, so dass zwischen dem Abzweig bei Ottensmann in Vorhalle und Volmarstein in dieser Zeit kein Rad rollen kann. Der Schwerlastverkehr muss dann auf dem Weg beispielsweise ins Gewerbegebiet Schöntal über den Obergraben und kann sowohl zurück oder dann über die ebenfalls marode Overwegbrücke bei der Demag in die andere Richtung weiter fahren. Auch dieses Bauwerk muss der Landesbetrieb bekanntlich ertüchtigen. Wie, was und wann – dazu laufen noch Untersuchungen.
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Zu all dem kommt noch eine weitere Maßnahme mit Auswirkungen für Wetteraner und die umliegenden Städte: Am letzten August-Wochenende steht der Abriss der A1-Brücke Eichholzstraße in Gevelsberg an. Derzeit stimmen viele Beteiligte ein großräumiges Umleitungskonzept ab.
Erleichterung bei Straßen NRW
Klar ist: Ein längerer Autobahnabschnitt ist von Freitag, 30. August (18 Uhr), bis Montag, 2. September (5 Uhr), gesperrt. Aus diesem Grund beginnen die Bauarbeiten an der Volmarsteiner und Hagener Straße erst am 9. September und nicht – wie eigentlich geplant – direkt nach der Freigabe der beiden Brückenhälften am Obergraben und über die Ruhr.
„Wir sind erst einmal erleichtert, wenn nach langer Zeit der Verkehr zwischen Wetter und Hagen über die alte Ruhrbrücke und den Obergraben läuft“, sagte Andreas Berg von Straßen NRW. Der Regionalniederlassungs-Leiter hatte die Verzögerungen bei der langwierigen Baumaßnahme als „Verkettung unglücklicher Umstände“ bezeichnet.