Herdecke. . DJ-Musik, Freiluftkino, Sprungturm statt Bleichstein: Mit neuen Angeboten soll die Herdecker Maiwoche 2019 für Jugendliche attraktiver werden.

Gibt es zu wenige Programmpunkte für Jugendliche auf der Herdecker Maiwoche? Können neue Angebote den Fokus weg vom berüchtigten „Saufgelage“ am Bleichstein hin in Richtung Altstadt und zivilisiertes Feiern lenken? Sind 10.000 Euro zusätzlich für solch eine Veranstaltungs-Erweiterung angemessen?

Mit solchen Fragen haben sich die Politiker und Organisatoren der Stadt Herdecke in den vergangenen Monaten beschäftigt. Mit Murren, aber mehrheitlich hatten die Fraktionen den Maiwochen-Etat erhöht. Vorbehaltlich letzter Details verkündete Dennis Osberg als zuständiger Fachbereichsleiter nun, was nach einer Auswertung von 600 Fragebögen mit dem Geld geschieht.

Drei aus sieben Vorschlägen

„Wir sind da nach dem Mehrheits-Prinzip vorgegangen“, sagt Osberg. Die Stadt hatte nach einem ersten Austausch mit Herdecker Jugendlichen im Herbst 2018 dieses Jahr hiesige Realschüler und FHS-Gymnasiasten ab Klasse neun aufwärts aufgefordert, ihre Maiwochen-Wünsche anzukreuzen oder selbst einen Vorschlag zu unterbreiten. Auf dem Papier befanden sich sieben Angebote, über die auch Besucher des städtischen Jugendtreffs FachWerk abstimmen konnten.

258 ausgefüllte Bögen landeten in Wahlurnen. Klarer Sieger: Die Meisten wünschen sich einen DJ, der aktuelle Musik auflegt. Das soll zum Maiwochen-Auftakt am 29. Mai in der Fußgängerzone geschehen. Ein Disc-Jockey soll an dem Mittwochabend sein Pult nahe des Stelenbrunnens im Schatten der Stiftskirche aufstellen.

Filmauswahl noch zu klären

Die zweitmeisten Stimmen erhielt das Open-Air-Kino. Das soll am Freitag, 31. Mai, abends am bestuhlten Bachplatz stattfinden. Neben dem Jugendtreff FachWerk soll ein noch zu ermittelnder Film auf einer Großbildleinwand zu sehen sein.

Weitere Vorschläge  mit weniger Stimmen

Auf dem Stimmzettel für neue Maiwochen-Programmpunkte kreuzten auch viele Jugendliche einen E-Sport-Wettbewerb mit Spielkonsolen an.

Mangels Budget kann die Stadt dieses Angebot 2019 aber ebenso wenig realisieren wie das Bildspiel „Foto Booth“ oder eine „Silent-Party“ bzw. einen Straßenkunst-Workshop.

Gleichviel Zustimmung bekam der so genannte „Ninja Jump“. Aus verschiedenen Absprunghöhen von bis zu acht Metern sollen sich junge Leute mal wie ein Stuntman fühlen. Der Nervenkitzel endet mit einer butterweichen Landung in einem 65 Quadratmeter großen Fallkissen. All das will die Stadt am Samstag, 1. Juni, ab 17 Uhr auf dem Rathausplatz mit Beleuchtung anbieten.

„All das ist kostenfrei und für alle zugänglich. Wir wollen ja ein Stadtfest für alle Generationen anbieten“, so Osberg. Es gebe keine strikte Zugangskontrolle, auch Ältere können an den drei Stationen vorbeischauen. Zuvorderst sollen aber junge Leute dort etwas erleben können – fernab von Alkohol am Bleichstein. Die Organisatoren sind gespannt, wie sich das neue Angebot auswirkt.