Herdecke. . Regina Schrader, Großnichte von Arthur Koepchen, blickt als Vorsitzende der AG Koepchenwerk in Herdecke hoffnungsvoll auf neue Denkmal-Projekte.

Im November 2015 gründete Regina Schrader mit weiteren Mitstreitern die Arbeitsgemeinschaft (AG) Koepchenwerk. Seither ist viel passiert. Wie die Vereins-Vorsitzende über das Denkmal heute denkt, erklärt sie im Interview der Woche.

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Frau Schrader, Sie und AG-Vertreter waren beim Buchstaben-Termin vor zwei Wochen oben am Koepchenwerk dabei. Wie beurteilen Sie die Aussichten für das Denkmal?

Regina Schrader: Dass der Schriftzug zurückkommt und wir dabei sein konnten, das war toll. Es ist sehr erfreulich, dass die Industriedenkmal-Stiftung so aktiv ist. Bei anderen Objekten passiert jahrelang nichts, hier ging es recht schnell los, auch wenn es bei den Buchstaben zu Verzögerungen kam. Zumal wir skeptisch waren, wie sich die Sicherung des Denkmals überhaupt finanzieren lassen würde. Besonders bemerkenswert finde ich, dass das Koepchenwerk bei den Bemühungen des Ruhrgebiets um den Titel als Unesco-Weltkulturerbe eine Rolle spielt..

Mittlerweile geht ja schon der Blick in Richtung Internationale Gartenausstellung 2027.

Wobei ich da in Sachen Koepchenwerk viele Vorschläge von uns und solche aus der gescheiterten Regionale-Bewerbung in den Unterlagen entdecke, beispielsweise eine Anlegestelle am Hengsteysee-Ufer. Noch lässt sich aber überhaupt nicht abschätzen, was davon eines Tages umgesetzt werden könnte. Mein Kritikpunkt dabei: Wir BürgerInnen mit Sachkenntnis wurden bisher noch gar nicht gefragt.

Die RWE-Buchstaben kommen zurück zum Koepchenwerk

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    Wie läuft denn die Zusammenarbeit der AG mit der Stiftung?

    Wir sind gespannt, was das Gästeführer-Treffen bringt. Manchmal würden wir uns über mehr Informationen freuen, damit dem Ehrenamt die entsprechende Wertschätzung zukommt. Wir hoffen, dass wir bald intensiv eingebunden werden, zumal wir ja ideell den Boden zur Denkmal-Rettung bereitet haben. Nach einem Besuch in der Werkstatt der Kokerei Hansa erhielten wir dann bei einem Mitgliedertreffen vor zwei Monaten von der Stiftungs-Geschäftsführerin Ursula Mehrfeld und Ehrenamts-Verantwortlichen Regina Schmitz Erläuterungen, wie sich unsere Mitglieder als Gästeführer und Vorbereiter von Veranstaltungen einbringen können. Wir haben der Stiftung schon immer gesagt, dass wir da sind, sobald es konkret los geht. Wir sehen uns als eine Art Feuerwehr. Wir haben Verständnis, dass die Stiftung viel abzuklären hat. Bedauerlich ist aber, dass wir noch nicht in die Maschinenhalle hinein konnten.

    Als Großnichte auch für die Familie kämpfen

    Regina Schrader (73) ist eine Großnichte von Arthur Koepchen. Die frühere Lehrerin, die zudem Computerkurse unterrichtete, wohnt in Herdecke und kämpft auch als Familienmitglied für den Erhalt der Anlage, die nach ihrem Großonkel benannt ist.

    Auf ihre Initiative hin gründete sich vor knapp drei Jahren die Arbeitsgemeinschaft, deren Vorsitzende (Stellvertreter ist René Harder) sie bis heute ist.

    Ist mit der Rettung des Denkmals Ihr Hauptziel nicht schon erreicht?

    Wir haben das nach der Schlüsselübergabe mit unseren Mitgliedern diskutiert und mit zwei Enthaltungen beschlossen: Wir machen weiter. Daher haben wir die Satzung angepasst. Auch wenn wir zuletzt über Monate wenig machen konnten, gucken wir nun nach vorne. Wir überlegen beispielsweise, einen kleinen Laden oder mindestens Info-Tafeln mit Koepchenwerk-Bezug anzustreben, um das Denkmal bekannter zu machen. Wir wollen noch mehr Aufklärungs-Arbeit leisten, sowohl für Touristen als auch für Einheimische. Wir wollen vor allem die Herdecker wach rütteln.

    Welche Hoffnungen verbinden Sie mit der Zugänglichkeit ab 2019?

    Noch sind ja die Öffnungszeiten nicht geklärt. Schwierigkeiten kann es auch mit der bald anstehenden Sanierung im Nachbarwerk geben. Wir wünschen uns, dass Leute auch mal spontan und ohne Anmeldung ins Koepchenwerk hinein kommen, auch wenn wir wegen der Sicherheitsaspekte durch den laufenden Betrieb des dortigen Pumpspeicherkraftwerks nicht wissen, ob das möglich sein wird. Wir hoffen, dass in der Maschinenhalle auch mal eine besondere Veranstaltung wie etwa eine Modenschau stattfindet.