Herdecke. . Schrägaufzug am Herdecker Koepchenwerk soll vor der Internationalen Gartenausstellung 2027 reaktiviert werden. Aussicht über Hengsteysee lockt.
Ältere erinnern sich an Besuche im Herdecker Koepchenwerk sicher auch, weil früher zu einer Besichtigungstour die Fahrt mit dem Schrägaufzug plus Gruppenfoto gehörte. Vor allem Jüngere dürfen sich nun freuen, dass die Verantwortlichen diesen Lastenaufzug, der seit Jahren nicht mehr in Betrieb ist, demnächst reaktivieren wollen.
Dieser soll Besucher den Hang am Hengsteysee hinauf befördern, damit diese oben die Aussicht über Hagen ins Sauerland genießen können. Wer ein paar Meter weiter den Blick von der Hohensyburg kennt, weiß diese Nachricht umso mehr zu würdigen.
Aufzug zentrale Anlaufsteller bei Internationalen Gartenausstellung 2027
Die Stadt ist sich mit der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur als Eigentümerin des historischen Pumpspeicherkraftwerks einig, dass das Koepchenwerk aus Herdecker Sicht die zentrale Anlaufstelle zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 werden soll.
Während die Stiftung – wie berichtet – mit der Sanierung der Buchstaben und des Maschinenhauses beschäftigt ist, gab es erste Gespräche mit der hiesigen Verwaltung über die Sanierung der ebenfalls denkmalgeschützten Rohre am Hang und die Reaktivierung des alten Schrägaufzugs daneben. Das Nutzungskonzept dafür soll die Stadt ausarbeiten.
Materialtransport zunächst im Fokus
Klar ist aber schon: „Wir brauchen die Fahrten zunächst zum Materialtransport, damit wir die Rohre nicht aufwändig einrüsten müssen“, sagt Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Industriedenkmal-Stiftung. Dieser geht es bekanntlich auch um Sicherheitsfragen und Bestandsschutz.
Daher will sie mit Partnern erst noch ausloten, welche touristischen Möglichkeiten sich neben Führungen in der Maschinenhalle ab 2019 und darüber hinaus eröffnen könnten.
Ab 2019 für Besucher zugänglich
Zu den denkmalgeschützten Elementen am Koepchenwerk gehören das Maschinenhaus am Ufer, die Rohre am Hang und die RWE-Buchstaben auf dem Schieberhaus oberhalb der Anlage.
Die Industriedenkmal-Stiftung, die das alte Werk Ende 2016 von dem Energiekonzern übernahm, kümmert sich derzeit vor allem um den Erhalt der Bauwerke und will das Gelände 2019 für Besucher öffnen.
Auch die Stadt Herdecke ist dann wegen Sicherheitsfragen (Brandschutz, etc.) gefordert.
Wann der Schrägaufzug wieder in Betrieb gehen kann, ist derzeit unklar. „Das wäre aus unserer Sicht dann eines Tages aber ein echtes Highlight“, sagen Planungsamtsleiter Daniel Matißik und Dennis Osberg (Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus). Derzeit stehen jedoch noch Fragen zur Sicherung und Sanierung im Fokus, ab 2019 rücken Themen wie Tourismus und die Darstellung der Geschichte zur Wasserenergie-Gewinnung in den Vordergrund.
Besucher sollen ins Koepchenwerk können
Das Hauptziel: Das denkmalgeschützte Koepchenwerk für Besucher öffnen. Vieles hänge dabei von der IGA-Machbarkeitsstudie und von den Finanzen ab. „Zudem wollen wir Politik, Bürger und Vereine einbinden, ob es weitere Ideen gibt“, kündigt Matißik an.
Der Schrägaufzug am Hang könnte eines Tages Gäste nach oben zum dort herlaufenden Ruhrhöhenweg bringen, damit diese ihren Spaziergang oder ihre Radtour fortsetzen können. „Das Einrichten einer Gastronomie am oberen Ende der Rohre erscheint mangels Platz sehr schwierig, das Schieberhaus mit den RWE-Buchstaben muss ja ebenso berücksichtigt werden wie Werksbelange von RWE“, meint der städtische Planungsamtsleiter.
Im Herdecker Rathaus ist die Fördergeld-Hoffnung groß, mit einem Eigenanteil sei jedoch in jedem Falle zu rechnen. „Als kleine Stadt mit begrenzten Mitteln ist für uns klar, dass wir bei der IGA auf das Koepchenwerk setzen wollen“, sagt Matißik und lobt die Aktivitäten der Stiftung. „Dieses Denkmal soll aber natürlich auch darüber hinaus ein Aushängeschild sein.“