Wetter. . Mit Nachbarkommunen bereitet sich die Stadt Wetter auf die Internationale Gartenausstellung vor. Im Fokus: Freiheit und Wasserwerk Volmarstein.
Bis zum Jahr 2027 fließt noch viel Wasser die Ruhr hinunter. Und doch war zuletzt häufiger von der Internationalen Gartenausstellung (IGA) die Rede. Die Zusage zur Ausrichtung im Ruhrgebiet liegt vor, ein konkretes Fördermittel-Versprechen seitens der NRW-Landesregierung steht noch aus. Das erschwert einerseits die Planung, ermöglicht andererseits einen geweiteten Blick auf angedachte Stadtentwicklungs-Projekte – beispielsweise in Wetter.
Für Bürger dürfte die IGA 2027 noch in weiter Ferne liegen, Planer im Rathaus müssen hingegen frühzeitig Konzepte auf den Weg bringen. Bekanntlich hat die Stadt Wetter mit den Nachbarkommunen Herdecke, Witten sowie Hattingen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die das Essener Landschafts-Planungsbüro DTP der Öffentlichkeit erstmals am 13. September in einer gemeinsamen Ausschuss-Sitzung in Witten vorstellt. Neben übergreifenden „Perlenketten“-Projekten entlang der Ruhr hat jede Verwaltung auch stadtspezifische Vorschläge eingebracht.
Neues ergänzt Bestehendes
„Wir haben durch die Lage an der Ruhr ja viele Gemeinsamkeiten, die wir als lineare Klammer verstehen. Hinzu kommen Leuchtturm-Projekte“, sagt Birgit Gräfen-Loer vom städtischen Fachdienst Stadtentwicklung. „Das soll nachhaltig und über das Jahr 2027 hinaus erfolgen.“
Im Fokus der Stadt stehen vor allem die Freiheit und das Wasserwerk Volmarstein. Für beide Gebiete, die auch im IGA-Masterplan der DTP-Landschaftsarchitekten auftauchen, wünscht sich Bürgermeister Frank Hasenberg Fördermittel. „Wenn es kein Geld über die Gartenausstellung gibt, streben wir eine Unterstützung aus anderen Töpfen an.“ Für eine Verwaltung gehe es vor der Finanzierung auch darum, konkrete Vorschläge für mögliche Projekte zu entwickeln. Ein wichtiger Partner ist stets der Regionalverband Ruhr (RVR), mit dem die Verwaltungs-Mitarbeiter im Frühjahr Erkundungsfahrten in den genannten vier Städten unternahmen.
Bekanntlich rücken die Straßenzüge in der Freiheit von Alt-Wetter schon 2019 zum 200. Geburtstag der Mechanischen Werkstätten ins Blickfeld. „Diesen lange verborgenen Schatz wollen wir bereits vor der IGA sichtbarer machen, das soll aber für die Anwohner verträglich sein“, sagt der Bürgermeister und denkt an eine kulturelle Aufwertung der Örtlichkeit – in vertretbarer Dimension. Die Stadt hat bereits ein externes Büro beauftragt, mit einem neuen Konzept die „Schokoladenseite der Freiheit“ (O-Ton Hasenberg) hervorzuheben.
Etwas mehr Geduld erfordert das Wasserwerk Volmarstein, das die AVU noch als Trink-Reserve-Anlage benötigt und erst nach der Fertigstellung von neuen Rohrleitungen aufgeben kann. Wie sich das eines Tages leerstehende Gebäude und die Umgebung gestalten lassen, ist noch unklar. „Mit im Boot sitzt dabei auch der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, wir wollen ja auch eine Lösung für die denkmalgeschützte Seilhängebrücke dort“, so Gräfen-Loer.
In dem Gebiet „müssen wir den Naturschutz im Auge behalten, wobei wir die Gegend schon zugänglich machen wollen“, sagt Hasenberg, der sich auch auf die Wertschätzung der Anlage seitens der Regionalverbands-Direktorin beruft. Zudem gebe es inhaltliche Verbindungen in Sachen Energie und Wasser zum benachbarten Harkort-Kraftwerk mit dem historischen Gebäude am Obergraben sowie zum Herdecker Koepchenwerk, das der RVR ebenfalls in die Gartenausstellung einbinden will – Stichwort „Perlenkette“.
Erfreuliche Zusammenarbeit
„Insgesamt ist erfreulich, dass die interkommunale Zusammenarbeit gut läuft“, so Hasenberg, zumal der Ennepe-Ruhr-Kreis offiziell als IGA-Teilnehmer gilt.
Nicht zu vergessen die Bürger, die die Verwaltungen nach der Vorstellung der Machbarkeitsstudie einbinden wollen. Diese beinhalte bereits vorsichtige Kostenschätzungen. Nach den Erkenntnissen daraus sollen beispielsweise Wetteraner voraussichtlich Anfang 2019 mitdiskutieren, wie sich die Freiheit gestalten lassen könnte. „Das könnte so ähnlich wie bei der Stadtsaal-Beteiligung erfolgen“, sagt Gräfen-Loer.