Herdecke. . Die Stadt hat dem Rat in Herdecke ein Rettungskonzept für den GVS vorgestellt. Das Gremium hat grünes Licht für weitere Verhandlungen gegeben.
- Das Insolvenzverfahren beim GVS läuft noch, doch gibt es vorsichtig positive Signale
- Die Stadt hat dem Rat ein mögliches Konzept für die Rettung vorgelegt
- Das hat in nicht-öffentlicher Sitzung Zustimmung gefunden
Gute Nachrichten für den finanziell in Schieflage geratenen GVS. Die Stadt Herdecke wird dem Gemeinnützigen Verein für Sozialeinrichtungen, der in Herdecke sechs Kindertageseinrichtungen und eine Familienberatungsstelle sowie drei Senioreneinrichtungen betreibt, helfen. Wie genau, darüber will die Verwaltungsspitze derzeit nicht sprechen. „Mit Rücksicht auf die sensiblen Verhandlungen, die derzeit in mehreren Bereichen auch mit Investoren laufen, sind alle Beteiligten zur strikten Verschwiegenheit verpflichtet“, sagt Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster. Deutlich will sie aber ein Signal an die Eltern der Kita-Kinder sowie an die Beschäftigten des GVS geben: „Wir sind auf einem guten Weg.“
Informationen zum Sachstand
Wie genau es um den GVS steht, der seit Februar in einem Insolvenzverfahren in Eigenregie steckt, das haben die Ratsmitglieder am Dienstagabend in einer nicht-öffentlichen Sondersitzung des Gremiums erfahren. Nach zwei Stunden Information durch den Sachwalter des GVS und anschließender Diskussion war man sich fraktionsübergreifend einig, den Weg, den die Stadt derzeit eingeschlagen hat, mitzugehen. Einstimmig wurde beschlossen, dass die Verhandlungen weitergeführt und entsprechende Teilbeschlüsse für die kommende Sitzungsperiode vorbereitet werden sollen.
Zwei Insolvenzverfahren
Der eingetragene Verein GVS e.V. sowie die Tochtergesellschaft Seniorendienste gGmbH befinden sich seit Februar in einem Insolvenzverfahren.
Sachwalter in beiden Verfahren ist Rechtsanwalt Dr. Jörg Bornheimer. Sein Mitarbeiter Christian Schulz informierte am Dienstag den Rat.
Für die GVS-Kindergärten gibt es schon länger finanzielle Hilfen seitens der Stadt. Und auch jetzt muss wieder Geld in die Hand genommen werden. Allerdings, so die Bürgermeisterin, wolle man nun die Weichen so stellen, dass es eine tragfähige Zukunft für den Verein gebe.
Dass sich die Stadt darum bemüht, liegt durchaus auch im eigenen Interesse. Denn die 300 Betreuungsplätze, die der GVS in Herdecke vorhält, könnten bei einem endgültigen Aus des Vereins von heute auf morgen fehlen. „Ein ausreichendes Betreuungsangebot vorzuhalten ist aber eine Pflichtaufgabe der Kommune“, sagt Sozialdezernent Dieter Joachimi. Zweiter Aspekt sind die 370 Arbeitsplätze beim GVS, 100 davon im Kinderbetreuungsbereich. „Die Chancen, dass nahezu alle Arbeitsplätze in der Stadt erhalten bleiben können, sind seit dem Ratsbeschluss deutlich gestiegen“, so Strauss-Köster.
Einstimmiges Votum
Als „vernünftig und tragbar“ bezeichnete Grünen-Ratsmitglied Andreas Disselnkötter die nun angestrebte Lösung. Nadja Büteführ, Fraktionsvorsitzende der SPD, und auch Heinz Rohleder von der CDU sehen ebenfalls einen gangbaren Weg für die Zukunft der Kindergärten. Büteführ ist dabei besonders froh, dass der Rat ein einstimmiges Votum abgegeben hat.