Hohenlimburg. .

Die Tonlage schwankte zwischen Entschlossenheit und Verärgerung. Und die Botschaft war klar: Die städtische Hagenbad GmbH wehrt sich entschieden gegen den Eindruck, sie würde das Richard-Römer-Lennebad nicht ausreichend unterstützen oder gar verkommen lassen.

Und so war in der Sitzung der Bezirksvertretung nicht nur „ein verantwortlicher Mitarbeiter“ – wie Frank Schmidt von den Bürgern für Hohenlimburg als Verfasser eines Fragenkatalogs eingefordert hatte – vertreten, sondern mit Hagenbad-Geschäftsführer Christoph Köther und Bäderleiter Thomas Maag die zuständigen Spitzenleute.

Besucherstatistik

Gerüchten, dass nicht alle Besucher des Lennebades gezählt würden, widersprach Köther entschieden: Natürlich würden auch die Teilnehmer der Wassergymnastikkurse erfasst. Da sie aber keinen separaten Eintritt neben den Kursgebühren zahlen müssten, fielen sie in die Kategorie Vereinsschwimmer. Und natürlich würden alle Schüler beim Schulschwimmen erfasst, ergänzte Thomas Maag. Sollten die entsprechende Formulare, die von den Schulen auszufüllen sind, einmal nicht vorhanden sein, müssten die Lehrer dies sofort melden. „Wir fragen ja sogar nach, wenn uns auffällt, das eine Schule länger nicht im Bad war.“ Das Fazit von Geschäftsführer Köther: „Sämtliche Besucher sind in der Statistik enthalten. Hagenbad hat doch ein Interesse daran, dass wir hohe Zahlen in allen unseren Bädern haben.“

Defekte Einrichtungen

Detailreich wurden vom Bäderleiter auch die Fragen zu nicht funktionsfähigen Betriebselementen beantwortet. Ausgerechnet beim Aktionstag waren Sprudelanlage, Schwalldusche, Tauchbecken im Saunabereich und Außendusche nicht funktionsfähig. Laut Thomas Maag habe Hagenbad in allen Fällen sofort nach Bekanntwerden gehandelt. Mit genauen Zeitangaben untermauerte er dies vor den Politikern. Weil Ersatzteile nicht sofort hätten beschafft werden können oder ein Sicherungsschalter nicht von Nicht-Fachpersonal wieder eingeschaltet werden dürfe, sei es in Einzelfällen zu Verzögerungen gekommen. Allerdings nur zu kurzen.

Hygiene

Widerspruch gab es auch zum Vorwurf, ein Schwimmmeister habe sich nach der Beschwerde eines Gastes über Verunreinigungen in den Umkleidekabine nicht gekümmert, sondern habe an seinem Platz verharrt. „Der Mitarbeiter hat eine Kollegin verständigt, die umgehend die Kabine gesäubert und desinfiziert hat“, sagte Thomas Maag. „Er hat richtig gehandelt, dass er seinen Aufsichtsplatz nicht verlassen hat.“

Die Kern-Frage

Hagenbad-Geschäftsführer Christoph Köther macht keinen Hehl daraus: „Das 44 Jahre alte Lennebad hat echten Charme, aber auch seine Mängel – andere Bäder in diesem Alter ringsherum sind auch schon einmal kernsaniert worden. Das können wir als Unternehmen nicht stemmen, dazu braucht es eine politische Entscheidung.“

Deutliche Kritik gab es aber auch an den Kritikern. Bäderleiter Thomas Maag: „Was wir an Mängeln im Lennebad haben, das gibt es auch in jedem anderen Bad in Deutschland. Aber da wird es von den Besuchern sofort gemeldet, hier erfahren wir es immer erst aus der Zeitung.“ Sein erneuter Appell: Kritik sofort den Mitarbeitern im Bad melden. Oder ihm persönlich: T.Maag@hvg-hagen.de, 02331/208-601.

Geschäftsführer Köther kündigte zudem an: Umgehend soll ein Briefkasten im Lennebad aufgehängt werden, in dem auch anonym Lob oder Kritik eingeworfen werden kann. Zudem wird eine spezielle E-Mail-Adresse eingerichtet.