Hagen-Wehringhausen. Neue Wege wollen sie gehen in der St. Michael-Gemeinde in Wehringhausen. Wieder Menschen in die Kirche locken, die zuletzt keine Lust darauf hatten. Mit „Kirche in anderem Licht“ soll das gelingen. Drei Jahre wollen die Organisatoren ihr Gotteshaus interessanter machen.

Mal anders draufblicken. Und vor allem diejenigen erreichen, die zuletzt überhaupt keine Lust mehr auf Kirche hatten. Weil sie ihnen zu angestaubt daherkommt. Weil sie enttäuscht wurden. Weil sie die Bindung verloren haben. Mit „Kirche in anderem Licht“ startet die St. Michael-Gemeinde in Wehringhausen ein mutiges Projekt. Eines, das Kirche und ihre Besucher auf völlig neuen Pfaden wandeln lassen sollen.

In Hagen hat schon mal eine Kirche in anderen Lichtern gestrahlt. 2010 war das und hieß ebenfalls „Kirche in anderem Licht.“ Parallelen? „Eher nicht“, sagt Raphael Gehrmann, Referent des Dekanats Hagen-Witten, „in der St. Josef-Kirche hatte das Ganze damals mehr Event-Charakter“. Jetzt wolle man auf eine neue, auf eine andere emotionale Beziehungsebene hinaus.

Drei Programmsäulen

Wie das klappen soll? Die Kirche St. Michael in Wehringhausen wird zunächst für drei Jahre mit einer mobilen Lichtinstallation versehen. Die Menschen sollen die Lebens- und Glaubensthemen in einem anderen Licht wahrnehmen.

Bei der außergewöhnlichen Beleuchtung des Kirchenraumes soll es dabei aber nicht bleiben. In drei Programmsäulen sollen sich Aktivitäten entwickeln: Liturgische Feiern und spirituelle Angebote. Diakonisch-soziale Begegnung. Und kulturelle Angebote.

Zum Start des dreijährigen Projektes sind am kommenden Sonntag, 26. Oktober, von 19 bis 21 Uhr als Gäste die frühere Gesundheitsministerin Andrea Fischer, Generalmusikdirektor Florian Ludwig, der Kölner Sozialpfarrer Franz Meurer und der Steinbildhauer Timothy Vincent eingeladen, um ihre Sicht von „Kirche in anderem Licht“ unter der Moderation von Hilde Regeniter vom Domradio Köln zu schildern.

Programm-Präsentation

Während der Veranstaltung wird auch das Programm vorgestellt, das zusammen mit Ehrenamtlichen aus St. Michael, den Dekanatsreferenten und dem Schulseelsorger des Hildegardisgymnasiums erstellt wurde.

„Die Herausforderung wird sein, Formen zu finden, die nicht so viel mit Reden und Sprechen im traditionellen kirchlichen Zusammenhang zu tun haben, sondern praktische Begegnung zu schaffen“, sagt Gemeindereferent Wolfgang Herz. Er geht gedanklich noch einen Schritt weiter: „Kirche ist hier im Stadtteil Wehringhausen eng verwoben. Diese Tatsache, in Kombination mit der Buntheit des Stadtteils, der Kunst und Kultur und auch die Nähe zur Pelmke, müssen wir bedenken und einbinden in unsere Idee.“ Die Kirche und das Kulturzentrum lägen räumlich so nah beieinander, hätten aber tatsächlich so gut wie gar nichts miteinander zu tun.

Hoffen wir, dass es besser klappt, als beim Pressetermin. Da funktionierte die Lichtanlage nicht. Kann für die Premiere nur Gutes heißen.