Hagen. Grünes Licht für das erste stationäre Hospiz in Hagen: Jüngste Entwicklungen deuten darauf hin, dass im kommenden Jahr mit dem Um- und Anbau in der Rheinstraße 3 begonnen werden kann. Die Fachbereichsbeschwerde, die eine Nachbarin beim Regierungspräsidenten Gerd Bollermann in Arnsberg eingelegt hatte, wurde jetzt abgeschmettert.

Grünes Licht für das erste stationäre Hospiz in Hagen: Jüngste Entwicklungen deuten darauf hin, dass im kommenden Jahr mit dem Um- und Anbau in der Rheinstraße 3 begonnen werden kann. Die Fachbereichsbeschwerde, die eine Nachbarin beim Regierungspräsidenten Gerd Bollermann in Arnsberg eingelegt hatte, wurde jetzt abgeschmettert.

Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg, auf Nachfrage unserer Zeitung: „Ein Einschreiten seitens der Bezirksregierung ist rechtlich nicht geboten. Unsere Entscheidung haben wir der Beschwerde-Einreicherin schriftlich und mündlich mitgeteilt.“

Keine Rechtsmittel eingelegt

Rückblick: Gegen die Realisation der Einrichtung am Ischeland, in der sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet werden, formierte sich vor knapp einem Jahr massiver Widerstand seitens einiger Nachbarn. Sie zogen vor Gericht, da sie u.a. Lärmbelästigung, Sichtbehinderung sowie einen Werteverlust ihrer eigenen Immobilien befürchteten. Allerdings wurden die Klagen gegen das Hagener Bauordnungsamt, das die Bauvoranfrage positiv beschieden hatte, vor dem Verwaltungsgericht in Arnsberg im Mai abgelehnt. „Die Kläger legten bis heute keine Rechtsmittel ein“, so Klaus Buter vom Pressedezernat des Verwaltungsgerichts.

Christian Schultz, der selbst in unmittelbarer Nachbarschaft des Gebäudes, das zu einem stationären Hospiz umgebaut werden soll, wohnt, hat seine Interessen und die einiger Nachbarn vor Gericht vertreten. Der Rechtsanwalt hat die Beschwerde-Ablehnung aus Arnsberg zur Kenntnis genommen und resümiert: „Wir Nachbarn stimmen der Errichtung des Hospizes jetzt zu. Wir haben eingelenkt. Nun kann die Sache ihren Weg gehen.“

Spenden gesammelt

Brigitte Kramps, 2. Vorsitzende des Fördervereins stationäres Hospiz Hagen, erleichtert: „Anfang der kommenden Woche wird nun der Gesellschaftervertrag geschlossen.“ Am Tisch werden dann Vertreter der Trägergesellschaft, die aus Förderverein, Caritas, Diakonie und Haus Wohlbehagen besteht, zusammensitzen, außerdem Architekten, die mit dem Um- und Anbau beauftragt sind. „Wir hoffen, dass die Stadt die Baugenehmigung schnellstmöglich erteilt und 2015 die Bagger endlich rollen können“, so Brigitte Kramps weiter.

Zum Hintergrund: 2011 wurde die Klaus-Korte-Stiftung gegründet mit dem Ziel, in dem Korte-Anwesen ein stationäres Hospiz zu eröffnen. Kurze Zeit später gründete sich ein Förderverein, der sich für die Realisation der Einrichtung, in der todkranke Menschen in Frieden sterben können, engagiert. Im Rahmen der Weihnachtsaktion unserer Zeitung haben unsere Leser Ende 2012 mehr als 92.000 Euro gespendet. Die Kosten für den Umbau und den Anbau, der Platz für acht Patientenzimmer bietet, belaufen sich auf rund 500.000 Euro.