Hengstey. . Egal ob das Cargobeamer-Konsortium nun am Hengsteysee eine Verladestation errichten möchte oder auch nicht: Die Stadt Hagen wird die Entwicklung des Freizeitreviers entlang der Ruhr sowie an den Ufern der beiden Seen nun systematischer vorantreiben. Die Volmebrücke soll dabei zum Herzstück werden.
Zum Herzstück soll eine neue Volmebrücke an der Ruhrmündung im Schatten der A1 werden, die es den Radfahrern und Spaziergängern ermöglicht, dem Fluss künftig auch auf Hagener Seite zu folgen. Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat der Stadt Hagen in den jüngsten Gesprächen bereits signalisiert, entsprechende Planungen konstruktiv unterstützen zu wollen. Mit dieser Verbindung müssten die Radler, die ruhrabwärts das Hengsteybad passiert haben, nicht mehr in Richtung Herdecke und Wetter verschwinden, sondern könnten auf Hagener Seite weiter in Richtung Kaisbergturm, Geo-Pfad, Haus Baukey und Wasserschloss Werdringen strampeln.
„Wir dürfen uns hier nicht abhängig machen vom Cargobeamer“, appellierte Dietmar Thieser (SPD) im Stadtentwicklungsausschuss, forsch nach vorne zu gehen und die Bundestagsabgeordneten mit dem Thema zu befassen, um auf das Projekt zugeschnittene Fördertöpfe anzuzapfen. „Es darf nicht passieren, dass ohne den Cargobeamer nur schöne Pläne übrig bleiben, die keiner bezahlt“, pflichtete ihm Gerhard Romberg (CDU) bei.
Abgeordnete sollen helfen
Dennoch bleibt die unternehmerische Entscheidung der Leipziger, sich am Hengsteysee ansiedeln zu wollen, eine Schlüsselfrage, die bislang nicht eindeutig beantwortet ist. „Cargobeamer muss jetzt sagen, was sie wollen – vorher macht beim RVR niemand etwas“, unterstrich Baudezernent Thomas Grothe, dass das Heft des Handelns nicht in Hagen liege. Auch in Essen werde man inzwischen ungeduldig, ob eine Regionalplanänderung seitens der Logistiker überhaupt noch gewünscht sei. Daher wird der RVR die Cargobeamer-Verantwortlichen anschreiben, um ein klares Signal einzufordern. „Offenbar ist Cargobeamer unfähig“, so Jörg Meier (SPD), „Technik in Planung umzusetzen.“ Hier müsse jetzt der Druck erhöht werden. Grünen-Vertreter Hans-Georg Panzer schlug vor, dass die Hagen-Agentur sich einbringen solle, um Cargobeamer den Verwaltungsweg in die Stadt Hagen zu ebnen.
Parallel drängt für Grothe auch die Frage des Grundbesitzes: Derzeit gehören die Flächen entlang des Hengsteysees, deren Altlastenproblematik so genau keiner kennt, bis zur Uferkante alle noch der Bahn. Kommt Cargobeamer, müsste die Stadt dort 100.000 Quadratmeter erwerben, um auf eigenem Grund schrittweise ein Freizeitrevier entstehen zu lassen – ohne Cargobeamer wären es sogar 180.000 Quadratmeter Uferfläche. Die Bahn verlangt bislang fünf Euro pro Quadratmeter.