Hagen. . Der Kulturbereich muss sparen. Um das Konsolidierungsziel in diesem Bereich von rund 250.000 Euro zu erreichen, ist der Umzug des Stadtmuseums geplant. Aber wohin? Im Kulturausschuss ist man skeptisch, dass die Säulenhalle des Osthaus-Museums der geeignete Ort ist.
Rund 250.000 Euro hat der Bereich Kultur ab 2016 im Rahmen der Konsolidierungsmaßnahmen auszuschwitzen. Ein Puzzleteil auf dem Weg zum Erreichen dieses Sparziels ist der Umzug des Stadtmuseums in eine geeignete städtische Immobilie. Das Museum ist aktuell noch in der Wippermann-Passage beheimatet ist. Der Kultur- und Weiterbildausschuss diskutierte nun einen möglichen Einzug des Stadtmuseums in die Säulenhalle im Souterrain des Osthaus-Museums.
Im Historischen Centrum belegt das Stadtmuseum eine Raumfläche von 350 Quadratmetern für die Dauer- sowie 250 Quadratmeter für die Wechselausstellung. Hinzu kommen ein Multifunktionsraum (Museumspädagogik, Vorträge etc.) von rund 120 Quadratmetern, der auch als Lesesaal für das Stadtarchiv genutzt wird, und das Foyer mit 57 Quadratmetern. Insgesamt ergibt sich daraus eine museal genutzte Fläche von rund 777 Quadratmetern. „Die Suche nach einer geeigneten städtischen Immobilie für den Umzug hatte bislang keinen Erfolg“, sagte Beigeordneter Thomas Huyeng während der Sitzung.
Personelle und finanzielle Gründe
Nicht nur aus Spargründen, sondern auch, weil die Besucherzahlen des Stadtmuseums – mit kleinen themenbedingten Zwischenhochs – stetig sinken, muss eine Veränderung der Gesamtkonzeption her. Zum Vergleich: 2003 kamen 23.254 Besucher, 2012 hingegen nur 8055.
Dr. Ralf Blank vom Historischen Centrum verwies auf mögliche Vorteile einer Verlagerung des Museums ins Osthaus-Museum und nannte „die Zentralisierung des musealen Angebots in der Stadt, die Optimierung der personellen Strukturen und das Erreichen von Synergieeffekten der verschiedenen Museumsangebote“ als große Vorteile. Die Realisierung sei aus personellen und finanziellen Gründen nur etappenweise möglich. Zunächst gelte es, den Schwerpunkt Hagen in der Säulenhalle im Souterrain des Osthaus Museums zu etablieren und parallel das Junge Museum im Christian-Rohlfs-Saal unterzubringen.
Den Auftrag an die Verwaltung, den Umzug vorzubereiten, wollte der Ausschuss nach aktuellem Wissensstand dann aber nicht erteilen. „Wir kennen die genauen Zahlen doch gar nicht“, merkte Hans-Dieter Fischer (CDU) an. Kollege Peter Asbeck pflichtete ihm bei: „Das ist etwas anderes, als wir bislang vorgestellt bekommen haben.“
Flickenteppich Museumslandschaft
Die CDU-Mitglieder im Ausschuss wollen geklärt wissen, ob man nicht auf eine Senkung der Miete in der Wippermann-Passage hinwirken könne. Die Grünen, in Person von Jörg Fritzsche, sehen in dem Umzug zudem keineswegs positive Effekte auf die Museumslandschaft: „Damit geht Ausstellungsfläche für die Stadtgeschichte verloren. Im Osthaus-Museum entsteht ein Gemischtwaren-Laden. Oben Kunst und unten ein bisschen Geschichte.“ Ohnehin bestehe schon heute ein musealer Flickenteppich über die Stadt verteilt.
Der Ausschuss schickte den Umzug des Stadtmuseums zur Beratung in die Fraktionen. Zur nächsten Sitzung will die Verwaltung auch konkretere Zahlen zum Thema liefern können.