Hagen. . Die Entscheidung, welche Stadt den Zuschlag für die Sparkassen-Akademie erhält, fällt erst im Dezember. In Hagen ist der Optimismus, dass die eigene Bewerbung von Erfolg gekrönt sein könnte, groß.

Die Entscheidung, welche der 39 Bewerberstädte den Zuschlag als Standort der zentralen Sparkassen-Akademie für Nordrhein-Westfalen erhält, fällt erst im Dezember. In Hagen aber ist der Optimismus, dass die eigene Bewerbung von Erfolg gekrönt sein könnte, schon jetzt groß: „Wir sind voller Hoffnung und ambitioniert“, strahlt Oberbürgermeister Erik O. Schulz Zuversicht aus: „Mit unserem Konzept brauchen wir uns vor der Konkurrenz nicht zu verstecken.“

Einzelheiten dieses Konzeptes stellten Schulz und Baudezernent Thomas Grothe gestern gemeinsam mit den an der Planung beteiligten Hagener Architekturbüros Bahl, Schmahl & Gerigk, Feldmann & Wrede sowie Zamel & Krug vor. Demnach soll ein rautenförmiger, dreieinhalbgeschossiger Baukörper dem Bildungszentrum auf dem Fernuni-Campus Unverwechselbarkeit und Wiedererkennungswert garantieren. „Im Erdgeschoss sind Schulungs- und Tagungsräume sowie eine Aula vorgesehen“, beschrieb Jürgen Wrede das Bauvorhaben: „Im ersten Stock die Büros der Akademie.“ Eine schöne Aussicht soll der im Obergeschoss befindliche Tagungsraum mit Kantine bieten. Im Untergeschoss wiederum ist eine (offene) Tiefgarage mit 150 Stellplätzen geplant.

Bedingungen erfüllt

Einen Investor für das 25-Millionen-Projekt hat die Arbeitsgruppe unter Federführung des Oberbürgermeisters bereits gefunden: die von Lehmden Projektmanagement GmbH (VLP) aus dem westfälischen Lohne, die auch die Kosten für die Bewerbungsmappe übernommen hat. Die Architekten dagegen haben bislang unentgeltlich gearbeitet und setzen darauf, dass Hagen den Zuschlag des Westfälischen Sparkassen- und Giroverbandes erhält. Die Hagener Bewerbung werde den in der Ausschreibung genannten Bedingungen für die Sparkassen-Akademie in jeder Beziehung gerecht, so Wrede: „Von der Fernuni aus ist man schnell im Fleyer Wald und auch in der Innenstadt. Ja, die Akademie wäre in Hagen genau richtig angesiedelt.“

Nähe zur Fernuniversität

Das größte Pfund, mit dem die Bewerbung wuchern kann, ist sicherlich die unmittelbare Nähe der Fernuniversität. Deren Rektor Helmut Hoyer glaubt, dass die vorhandene Infrastruktur Synergieeffekte für Hochschule und Akademie mit sich bringen würde: „Dies schließt Mensa und Bibliothek ebenso ein wie den Zugang zum Wissenschaftsnetz mit Hochgeschwindigkeitsverbindungen oder die Nutzung von Seminarräumen.“ Auch auf dem Gebiet der Weiterbildung wie beim Einsatz elektronischer Lernumgebungen könnten sich Anknüpfungspunkte ergeben.

Günstige Verkehrslage

Das vorgesehene, 8600 Quadratmeter große Grundstück auf dem Campus gehört dem Land NRW, doch habe man mit den zuständigen Stellen in Düsseldorf Einigung über einen Verkauf erzielt, verriet Baudezernent Grothe: „Das Areal ist exorbitant gut erschlossen.“ Zwischenzeitlich habe die Arbeitsgruppe auch das Bettermann-Gelände am Märkischen Ring, den Dünningsbruch gegenüber der Fachhochschule Südwestfalen und die Lan­genkamp-Insel in Hohenlimburg als Standort für die Akademie ins Auge gefasst: „Aber wir waren uns einig, dass nur der Uni-Campus aussichtsreiche Chancen besitzt.“

Die verkehrsgeographische Lage Hagens, das ziemlich genau in der Mitte der bisherigen Akademie-Sitze Düsseldorf und Münster liegt, dürfte den in der Ausschreibung gewünschten Kriterien einer guten Erreichbarkeit des Bildungszentrums ebenfalls entsprechen. Auch der Forderung nach ausreichenden Übernachtungsmöglichkeiten für die gut 150 Sparkassen-Mitarbeiter, die in der Akademie täglich geschult werden sollen, wäre mit einer Erweiterung des Campus-Hotels Genüge getan.

Pro Jahr werden 43 .000 Gäste erwartet

Die Sparkassen-Akademie soll an zentraler Stelle in NRW errichtet werden. Erwartet werden ca. 43.000 Gäste pro Jahr.

Die Akademie soll im Laufe des Jahres 2017 bezogen werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 25 Millionen Euro.

Es scheint, als hätten Stadt und Hagen-Agentur ihre Hausaufgaben gemacht. Jetzt muss nur noch der Sparkassen- und Giroverband mitspielen.