Hagen-Mitte. . Seit einer Woche leitet Bernhard Scheideler (60) als kommissarischer Leiter die Geschicke der altehrwürdigen Schule an der Heinitzstraße. Der Hagener gehört zu den dienstältesten Pädagogen am AD und unterrichtet bereits seit 1979 Physik, Mathematik, Informatik und Biologie.
Die führungslose Zeit am Albrecht-Dürer-Gymnasium neigt sich dem Ende zu. Seit einer Woche leitet Bernhard Scheideler (60) als kommissarischer Leiter die Geschicke der altehrwürdigen Schule an der Heinitzstraße. Der Hagener gehört zu den dienstältesten Pädagogen am AD und unterrichtet bereits seit 1979 Physik, Mathematik, Informatik und Biologie.
Einziger verbliebener Kandidat
Scheideler werden beste Chancen nachgesagt, in einigen Wochen zum ordentlichen Schulleiter des Gymnasiums gewählt zu werden. Denn im Auswahlverfahren um die Nachfolge von Dr. Manfred Kux, der das AD bis zum Sommer 2013 führte, ist er als einziger von ursprünglich vier Kandidaten übrig geblieben. Den Vorschlag der Bezirksregierung, einen anderen Kandidaten zum Schulleiter zu wählen, hatte Scheideler vor dem Verwaltungsgericht angefochten mit der Begründung, seine Leistungsmerkmale seien nicht ausreichend gewürdigt worden. Und tatsächlich stellten sich die Richter in ihrem kürzlich ergangenen Urteil auf die Seite des Klägers (wir berichteten) und forderten die Bezirksregierung auf, die Eignung Scheidelers erneut zu prüfen. Die übrigen drei Bewerber waren inzwischen abgesprungen.
Rückhalt in der Schule
Offiziell hat die Bezirksregierung bislang lediglich erklärt, das Urteil prüfen zu wollen. Akzeptiert sie den Richterspruch und schlägt Scheideler als neuen Schulleiter vor, könnte er schon im September von der Schulkonferenz gewählt werden. Unter Kollegen, Eltern und Schülern genießt der Pädagoge hohes Ansehen, die Klage gegen seine Nichtberücksichtigung fand in der Schule Rückhalt: „Sonst hätte ich die vergangenen Monate wohl nicht gesund überstanden“, lässt Scheideler einen Blick in sein Innenleben zu.
Schulkonferenz wählt neuen Leiter
Der Leiter eines Gymnasiums wird von der Bezirksregierung vorgeschlagen und von der Schulkonferenz gewählt.
Das AD wird seit einem Jahr kommissarisch geleitet.
Allerdings fehlt Scheideler noch die für das Schulleiteramt notwendige Unterrichtszeit an einem anderen Gymnasium, da er nach Beendigung seines Referendariates vor 35 Jahren ausschließlich am AD tätig war. Er müsste also für einige Wochen zu einer anderen Schule wechseln, um seine „Verwendungsbreite“, wie es im Fachjargon heißt, zu vervollständigen. „Ich gehe davon aus, dass die Bezirksregierung das organisieren würde“, so Scheideler.
Dass er nach dem Ausscheiden von Barbara Joswig, die den Schuldienst quittiert hat, die kommissarische Leitung des AD übernommen hat, hängt jedoch nicht mit seiner Bewerbung zusammen. Scheideler bekleidet seit 15 Jahren als Oberstufenkoordinator das dritthöchste Amt in der schulinternen Hierarchie und ist somit derzeit der „natürliche“ Chef des Hauses.