Hagen. .
Das Vernichtungslager Auschwitz wurde am 27. Januar 1945 von der Roten Armee befreit. 1,1 bis 1,6 Millionen Menschen wurden dort durch Gas, Gift, Seuchen und Hunger ermordet. Denn aus Auschwitz sollte keiner ins Leben zurückkehren.
Wie brutal diese rassistische Ideologie der Nationalsozialisten umgesetzt wurde, erkannte auch eine zwölfköpfige Delegation von Schülern aus sechs Schulen in NRW, die sich zum 69. Jahrestag der Befreiung des Lagers mit Schulministerin Sylvia Löhrmann trafen. Unter den eingeladenen Schülern befanden sich auch Sophia Roppertz und Willem Buys vom Albrecht-Dürer-Gymnasium in Hagen. Sie waren zur Gedenkfeier geladen worden, um mit der Ministerin darüber zu sprechen, wie man den Holocaust als Thema anderen Schülern vermitteln kann und welchen Stellenwert Klassen- und Studienfahrten zu Konzentrationslagern haben könnten.
Mit 40 Schülern in Auschwitz
Alle eingeladenen Schüler hatten bereits eine Studienfahrt nach Auschwitz hinter sich; Sophia Roppertz und Willem Buys hatten in den Herbstferien mit fast 40 weiteren Schülern ihrer Jahrgangsstufe mehrere Tage in Auschwitz verbracht.
Dort kamen sie zu der Erkenntnis, dass allein anhand von trockenen Fakten und Zahlen die Bedeutung von Auschwitz als Symbol für den Holocaust nicht zu verstehen sei. Auch könnten dies viele Lehrer nicht vermitteln. Die Gedenkstätte zu erleben, habe sie dagegen näher an die Gegenwart der damaligen Opfer gebracht. Gerade weil sie sich freiwillig auf eine solche Studienreise begeben hatten, hätten sie den Mut gefunden, dem Leiden der Opfer ihre Gefühle und Gedanken zu öffnen. Jeder sollte nach Meinung der Schüler die Möglichkeit bekommen, eine Studienreise nach Auschwitz zu unternehmen.
Der Besuch in Auschwitz habe alle verändert. Sie hätten entdeckt, dass sie keine Schuld an diesen Verbrechen haben, aber trotzdem für Auschwitz eine Verantwortung übernehmen müssten.