Hagen. Nach mehr als einem Jahr der Vakanz zeichnet sich jetzt eine Lösung für die Schulleitung des Albrecht-Dürer-Gymnasiums (AD) ab. Wie die Bezirksregierung in Arnsberg auf Anfrage unserer Zeitung sagte, ist zum 1. August eine neue kommissarische Schulleitung bestellt worden.

Und Behördensprecher Christoph Soebbeler ergänzt: „Wir gehen davon aus, dass ab Herbst eine dauerhafte Schulleitung bestellt sein wird.“ Wann genau dies der Fall sein werde, könne man noch nicht sagen. Das hänge noch von einigen notwendigen Verfahrensschritten ab.

Wer dann neuer Schulleiter werden wird und wer jetzt mit der kommissarischen Leitung betreut worden ist, ist unklar. Zu Namen schweigt sich die Bezirksregierung aus. Und auch der Stadt Hagen als Schulträgerin ist bislang nichts mitgeteilt worden, wie Sprecher ­Thomas Bleicher bestätigt.

Erneute Prüfung angeordnet

Damit bleibt unklar, welchen Einfluss die jüngste Entscheidung des Verwaltungsgerichts Arnsberg auf die Neubesetzung der Schulleiterstelle hat. Denn am 31. Juli haben die Richter dem langjährigen Lehrer am AD Recht gegeben, der gegen seine Nicht-Berücksichtigung als Kandidat rechtlich vorgegangen war.

Zur Erinnerung: Die Bezirksregierung hatte den Pädagogen, der sich um die Schulleitung beworben hatte, nicht vorgeschlagen, weil er in dem Auswahlverfahren eine schlechtere Bewertung erhalten hatte. Nun haben die Verwaltungsrichter der Bezirksregierung aufgetragen, noch einmal zu überprüfen, ob der Lehrer nicht doch geeignet ist, wie Gerichtssprecher Klaus Buter gegenüber unserer Zeitung erklärte. Offensichtlich haben die Richter aber auch in der Sache Zweifel, ob der AD-Lehrer tatsächlich gut genug bewertet worden ist. Sie haben der Bezirksregierung mit auf den Weg gegeben, dass wohl nicht alle Leistungsmerkmale ausreichend gewürdigt worden seien.

Keine Auswirkung auf Anmeldezahlen

Auf die Anmeldezahlen hat sich das Gerangel um die Schulleitung nicht ausgewirkt. Zum neuen Schuljahr musste das zweizügige Gymnasium sogar 16 Schüler abweisen.

Mit Carsten Schmidt ist einer der ursprünglichen Kandidaten inzwischen Leiter des Ricarda-Huch-Gymnasiums.

Die Chancen des weit mehr als drei Jahrzehnte am AD tätigen Pädagogen, nun doch als Schulleiter in Frage zu kommen, dürften damit erheblich gestiegen sein. Er selbst war gestern für unsere Zeitung nicht zu erreichen. Die Bezirksregierung, so ihr Sprecher, prüfe noch, ob sie gegen den Richterspruch aus Arnsberg Rechtsmittel einlegen wird.

Der bisherige Schulleiter Dr. Manfred Kux war bereits im vergangenen Sommer in Ruhestand gegangen. Die Bezirksregierung hatte in dem Ausschreibungsverfahren dann zunächst einen Lehrer vorgeschlagen, der nach ihrer Ansicht die beste Eignung hatte. Kurz vor dessen Wahl in der Schulkonferenz des AD musste die Sitzung des Gremiums abgesagt werden, weil der nicht vorgeschlagene langjährige AD-Pädagoge rechtliche Schritte eingelegt hatte. Das Gleiche wiederholte sich dann im Februar.

Konrektorin nicht mehr im Amt

Dass Schulen wegen Besetzungsschwierigkeiten zeitweise ohne Leitung seien, komme durchaus öfter vor, so Bezirksregierungssprecher Soebbeler: „Eine solche Fallkonstellation wie jetzt in Hagen ist aber nicht alltäglich.“ Auch die Dauer des Verfahrens sei ungewöhnlich. Nun bestand aber erhöhter Handlungsdruck, da auch die bisherige stellvertretende Schulleiterin Barbara Joswig die Schule verlassen hat.