Hagen. . Das war mal wirklich Musik zum Mittanzen, Musik auch für junge Leute, eben echt lebendig. Allerdings – es war auch richtig laut, einigen bei weitem zu laut beim Muschelsalat am Mittwochabend.

Das war mal wirklich Musik zum Mittanzen, Musik auch für junge Leute, eben echt lebendig. Allerdings – es war auch richtig laut, einigen bei weitem zu laut. . .

Mittwoch im Volkspark: Wie bei „Odyssee“-Abenden üblich, ist auch diese Veranstaltung zweigeteilt: die erste Hälfte ruhig und sanft, die zweite durch Beats und Bässe, die bis in den Bauch und bis in die Beine gehen, geprägt.

Sanfte Liebeslieder auf spanisch

Im Vorprogramm tritt Josué Avalos auf. Der schmächtige Mann, gebürtiger Mexikaner, der seit vielen Jahren in Köln lebt (daher seine guten Deutschkenntnisse), geht zum Mikro, greift zur Gitarre und spielt softig los. Seine Lieder in spanischer Sprache handeln von Liebe, Schmerz und Alltagsbegebenheiten. Jüngst hat der Liedermacher ein neues Album auf den Markt gebracht; Auszüge daraus präsentiert er auch in der Muschel. Ein stimmiger Einklang in einen lauen Sommerabend.

Schnitt – es wird trubelig auf der Bühne. „Hety & Zambo“ samt Verstärkung rücken an. Hety, der soulige Reggae-Rapper, und Zambo, der krasse Hiphopper, geben Vollgas. Unterstützt werden die beiden MCs (Rap-Performer) durch Bass, Gitarre, Percussions und einen DJ. Erst im November habe er, Francis Gay, den Auftritt der temperamentvollen Jungs auf San Andres gesehen. In einem Club auf der winzigen Koralleninsel nahe Jamaikas, die aus staatlicher Sicht zu Kolumbien gehört, hätten sie mit ihrer frischen Musik, die niemanden unberührt ließe, richtig abgeräumt, erzählt der Funkhaus-Europa-Musikdirektor am Rande der Bühne.

Den meisten der zahlreichen Gäste gefällt das Konzert, etliche tanzen ausgelassen vor der Muschel. Einigen hingegen ist der Mix aus Reggae, Hiphop und Rap schlichtweg viel zu laut. So postete später Christoph Schledorn auf unserer Facebook-Seite „Hörte man bis in den Stadtwald“. Und auch zwei Kollegen – am Kuhlerkamp und auf der Hestert wohnend – beklagten, dass bis 22 Uhr weder Entspannen auf dem heimischen Balkon noch ungestörtes Fernsehgucken möglich gewesen sei.

Tontechniker gefragt

Vielleicht sollte die Tontechnik am kommenden Mittwoch doch etwas sensibler justieren.

Positiv allerdings: An den Gastro-Ständen gab’s diesmal keine langen Warteschlangen. ­Catering Nübel bat zur Freude etlicher Besucher Weiß- und Rotwein an, und auch Pelmke-Chef Jürgen Breuer und sein Team waren am Bierstand gut gewappnet: „Statt 500 haben wir heute 1000 Becher am Stand. Plus Reserve.“