Hagen-Mitte. Mit Dr. Kirsten Buys leitet erstmals eine Oberärztin die Notfallambulanz im Allgemeinen Krankenhaus. Die Verantwortlichen wollen so zeigen, dass sie an der wichtigsten Schnittstelle auf mehr Qualität setzen.

Das Allgemeine Krankenhaus stellt seine Notfallambulanz neu auf. Die jetzt eigenständige Abteilung wird erstmals von einer Oberärztin geleitet. Dr. Kirsten Buys hat vor gut drei Wochen ihre neue Stelle angetreten.

Die Bedeutung der Ambulanz hat in den letzten Jahren für Hagens größtes Krankenhaus immer mehr zugenommen. „Rund die Hälfte der Patienten, die bei uns stationär aufgenommen werden, kommen über die Notfallambulanz“, sagt Reinhard Tennert, Geschäftsführer des AKH, „das ist eine Art eigenes Entree. Die Ambulanz ist der Bereich, in dem viele Patienten den ersten Kontakt zu unserem Haus, seinen Ärzten und seinen Schwestern und Pflegern haben. Umso bedeutender ist ein qualifizierter Arzt an dieser Stelle.“

30.000 Kontakte pro Jahr

Gleichzeitig ist die Notfallambulanz mit rund 30.000 Kontakten pro Jahr ein durchaus kritischer Bereich: Lange Wartezeiten ­können schon zu Unzufriedenheit führen, bevor die eigentliche Behandlung begonnen hat. „Ich will, dass unsere Patienten so kompetent wie eben möglich behandelt werden“, sagt Kirsten Buys vor diesem Hintergrund, „dazu freundlich und ohne, dass sie allzu lange warten mussten.“

Vier weitere Ambulanzen im Stadtgebiet

Neben der Notfallambulanz am Allgemeinen Krankenhaus AKH gibt es in Hagen weitere Ambulanzen.

Diese befinden sich am Josefs-Hospital (chirurgisch), am Johannes-Hospital (neurologisch und internistisch), am Evangelischen Krankenhaus Haspe (chirurgisch und internistisch) sowie am Evangelischen Krankenhaus Elsey (chirurgisch und internistisch).

Ein Idealzustand, dem die Verantwortlichen mit dem neuen Konzept so nahe wie möglich kommen wollen. Drei bis vier Ärzte arbeiten rund um die Uhr in der Notaufnahme. Hinzu kommen Experten verschiedenster Fachrichtung, die bei einem Polytrauma (einem in der Regel Mehrfachverletzten in Lebensgefahr) in den so genannten Schockraum gerufen werden. „Wir können uns künftig mit mehr Kollegen intensiver mit den Patienten beschäftigen“, so Thomas Gelis, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie, dem die Notfallambulanz zugeteilt ist. „Das ist im Sinne einer genaueren Diagnostik und hilft, Fehler zu vermeiden.“

Bewertungsbogen für Patienten

Hinzu kommt ein Bewertungs- und Befragungsbogen der den Verantwortlichen hilft, die Dringlichkeit einer schnellen Behandlung einzuschätzen. „Dementsprechend ergeben sich dann Wartezeiten“, erklärt Dr. Gehlis, „so kann es durchaus sein, dass Patienten, die später gekommen sind, schneller behandelt werden.“

Die neue Struktur hat auch Dr. Kirsten Buys zugesagt. Die Medizinerin, die jüngst aus Breckerfeld in die Hagener Innenstadt gezogen ist, hatte nach zehn Jahren in katholischen Häusern in Hagen zuletzt in Wermelskirchen und Remscheid gearbeitet. „Hier am Allgemeinen Krankenhaus erwartet mich eine spannende Aufgabe“, sagt sie. „Das Aufgabengebiet ist vielseitig. Hinzu kommt ein engagiertes Team.“

In den nächsten Wochen will die neue Medizinerin am AKH zunächst den intensiven Kontakt mit den Hausärzten suchen. „Eine schnelle Rückmeldung an Ärzte, die uns ihre Patienten schicken, ist mir wichtig“, so Dr. Buys.