Hagen/Iserlohn. Der Zusammenschluss der Katholischen Krankenhaus Gesellschaft in Hagen (St.-Marien-, St.-Johannes- und St.-Josefs-Hospital/KKH) mit den Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis (KKiMK) mit Sitz in Iserlohn ist vollzogen.
Die Gesellschafter beider Seiten haben am Mittwoch das dazugehörige notarielle Vertragswerk unterzeichnet. Die Belegschaften der drei Betriebsstätten sollen am kommenden Montag, 16. Juni, über die neue gesellschaftliche Konstellation informiert werden. KKiMK-Geschäftsführer Thomas Wülle stand für eine Stellungnahme gegenüber dieser Zeitung gestern nicht zur Verfügung.
Erzbistum setzt sich durch
Damit hat das Erzbistum in Paderborn endgültig seine Haltung durchgesetzt, dass zur Existenzsicherung der zuletzt defizitären Hagener Häuser ausschließlich eine katholische Lösung in Frage käme. Die KKH hatte – unterstützt von den Mitarbeitern, der Ärzteschaft sowie der Mehrheit der Gesellschafter – ursprünglich eine schrittweise Verschmelzung bis hin zu einem gemeinsamen Großklinikum mit dem Allgemeinen Krankenhaus favorisiert. Doch gegen diesen ökumenischen Weg, für den sich im Sinne einer zukunftsweisenden Hagener Gesundheitsversorgung sogar Oberbürgermeister Jörg Dehm persönlich in Paderborn verwendete, legte das Erzbistum sein Veto ein.
1350 Mitarbeiter in drei Hospitälern
Die Katholische Krankenhaus Gesellschaft verfügt in Hagen mit ihren drei Betriebsstätten über etwa 669 Betten.
In den Hospitälern sind 1350 Mitarbeiter beschäftigt, und der Jahresumsatz liegt bei etwa 92 Millionen Euro.
Im Januar hatte KKiMK-Geschäftsführer Wülle zuletzt versichert, dass es ihm vorzugsweise um eine Stärkung der KKH und nicht um eine Umorganisation der Hagener Krankenhäuser gehe: „Die Hagener sind ein Haus der Maximalversorgung, unsere Häuser sind Grund- und Regelversorger – da sind Verzahnungen immer sinnvoll“, betonte der Iserlohner Klinik-Manager, dass die Hagener Häuser durch den Zusammenschluss eher profitieren würden. Unter dem Strich kommt es zu einer Verschiebung der Beteiligungsverhältnisse, bei der die KKiMK künftig mit ihrer 51-prozentiger Beteiligung die alleinige Mehrheit halten.
Mehrheit in einer Hand
Die an sich größeren Hagener Hospitäler werden im Rahmen der Zwangsehe zu Juniorpartnern, zumal auch noch die Cura (Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft des Erzbistums) ihren Anteil hält. Als Starthilfe hat Paderborn der fusionierten Gesellschaft 13 Millionen Euro gesichert.
Obendrein zahlt das Erzbistum etwa 760.000 Euro an die Boeler St.-Johannes-Baptist-Gemeinde, die angesichts der neuen Mehrheitsverhältnisse der Gesellschafterversammlung den Rücken kehrt. Die Boeler Kirchenvorstände hatten im April entschieden, aus dem Bündnis auszusteigen, um am Ende keine Entscheidungen verantworten zu müssen, die sie gar nicht mehr selbst beeinflussen können.