Hagen. . Individueller auf Kundenwünsche eingehen – das hat sich die Volkshochschule Hagen (VHS) mit ihrem neuen Programm auf die Fahne geschrieben.

Individueller auf Kundenwünsche eingehen – das hat sich die Volkshochschule Hagen (VHS) auf die Fahne geschrieben. Heißt: Auf speziellen Wunsch werden z.B. Kurse zu Klezmer-Musik und zu musiktheoretischen Fragen angeboten. Die Folge: Die Teilnehmerzahl in besagten Spezial-Kursen ist kleiner, die Kursgebühr muss demnach höher ausfallen. „Aber die Mischkalkulation macht’s“, ist sich Bianca Sonnenberg sicher. „Denn natürlich bieten wir auch weiterhin Klassiker wie Kurse in Wirtschaftsenglisch, EDV oder zu kulturgeschichtlichen Themen an“, versichert die VHS-Leiterin.

Das Motto des kommenden Studienjahres 2014/15 lautet Begegnung und Vielfalt, was sich im neuen Logo und im frischen, bunten Programmdesign widerspiegelt.

Mehr als 15.000 Menschen in Hagen und Umgebung arbeiten in Wechselschicht

Was neu ist? Dem Thema Wechselschichtler nimmt man sich offensiver an. „Mehr als 15.000 Menschen in Hagen und Umgebung arbeiten in Wechselschicht. Sich auf einen vorgegebenen Termin festzulegen, ist für viele schwierig.

Daher bieten wir gleiche Kursinhalte vor- und nachmittags an. Außerdem werden die Präsenzkurse mit einem Online-Zusatz-Angebot ausgestattet“, so Sonnenberg. Im letzten Jahr sei man mit einem EDV-Doppel-Angebot erfolgreich gestartet, im neuen Studienjahr biete man auch Englisch-Kurse für z.B. Wechselschichtler an.

Nach den Sommerferien geht’s bei der VHS wieder los

Das neue Kursangebot startet nach den Sommerferien, also Mitte/Ende August.

Im Kalenderjahr 2013 haben 10.300 Menschen an Kursen der VHS Hagen teilgenommen.

Der Durchschnitts-VHS-Teilnehmer ist weiblich und Mitte 50.

Petra Meyer-Goldbach ist für den Bereich Integration zuständig, leitet Deutschkurse und führt Einbürgerungstests durch. „Ohne Sprache keine Arbeit und keine Integration“, bringt es die Expertin auf den Punkt. „Wir bieten auch Deutschkurse in Familienzentren an. Diese Kurse, die nicht in einem Zertifikat münden, sondern Basis-Hilfe im Alltag leisten, nenn’ ich gern ,Mama lernt deutsch’.“ In den letzten Jahren wurde jeden Monat in Hagen ein Einbürgerungstest mit etwa 24 Teilnehmern durchgeführt, heute mit mindestens 40 Teilnehmern. „Der Wille nach Einbürgerung ist immens gestiegen“, resümiert Meyer-Goldbach.

Sigrun Politt leitet seit Februar den Studienbereich Kunst/Kultur/Gesundheit. „Rund um die Gesundheit legen wir den Schwerpunkt auf Prävention, Stichwort Achtsamkeit und Wellness. Damit reagieren wir z.B. auf den vermehrten Wunsch vieler Hagener nach Yoga-Kursen. Die sind total beliebt.

Laptop und Nadelstreifenanzug

Im neuen Studienjahr würden allein sieben Yoga-Kurse für jeweils 15 Teilnehmer angeboten, außerdem jeweils sieben QiGong- und sieben Tai Shi-Kurse. Den Bereich Literatur weitet Sigrun Politt aus, u.a. mit einer Krimilesung beim Festival „Mord am Hellweg“.

Und sonst? „Chinesisch und japanisch liegen im Trend“, sagt Sonnenberg. Und wertet dies als Beweis dafür, dass die VHS ihr „Hausfrauen-Image“ ein wenig abgeschüttelt hat. „Wir sprechen mittlerweile auch den Business-Bereich an. Wenn hier im Treppenhaus jemand mit Laptop und Nadelstreifenanzug auftaucht, ist er wahrscheinlich auf dem Weg zum Japanisch-Kurs.“