Hagen-Mitte. Wenn zahlreiche Rucksäcke und Taschen – und das geduldet! - in der Pförtner-Loge liegen, ist klar: Die Schul- und Jugendtheatertage sind in vollem Gange. So wie am Montag, als der komplette Musentempel in junger Hand war. Am heutigen Dienstag geht das Spektakel von 190 bis 22 Uhr weiter.

Gestern Mittag, ein Blick ins Große Haus: „Wir spielen hier gleich ,Kein Krieg in Troja’. Ein Schauspiel in zwei Akten, es stammt von einem Franzosen mit einem komischen Namen“, erklärt Anna von Schlieffen. Die Schülerin des Albrecht-Dürer-Gymnasiums spricht von Jean Giraudoux, der das Drama vor dem Zweiten Weltkrieg geschrieben hat. Sie selbst besetze die Rolle einer Dienerin und Erzählerin. Das AD habe schon mehrmals an den Schul- und Jugendtheatertagen teilgenommen, weiß die 15-Jährige, „es macht viel Spaß, und auf einer so großen Bühne zu stehen, ist schon echt geil“.

17 Inszenierungen sind an zwei Tagen zu sehen

Insgesamt werden 17 Inszenierungen präsentiert.

Die Schüler spielen im Großen Haus auf der Hauptbühne, außerdem im jungen Theater Lutz und auf der Probebühne Opus.

Heute geht es um 10 Uhr mit dem Stück „Verrücktes Blut“ des Reichenbach-Gymnasiums los.

Besucher sind im Theater herzlich willkommen.

„Kein Krieg in Troja“ sei der Beitrag der AD-Klassen 9 bis 12. „Unsere Theater-AG hat das Stück ausgewählt, da es kulturkritisch, doch auch lustig ist“, erklärt die Neuntklässlerin. Und ergänzt: „Bevor wir nachher auf der Bühne stehen, schau ich mir aber noch die Auführung unserer Kleinen an.“ Damit spielt Anna auf das Stück „Die kleine Meerjungfrau“ frei nach Hans Christian Andersen an, welches die Theater-AG 6-8 Klasse des Albrecht-Dürer-Gymnasiums nachmittags auf der Hauptbühne zeigte.

Ein-Personen-Stück „Oper – Du“

Szenenwechsel – Beleuchtungsprobe im Lutz: Im noch leeren Zuschauerraum des jungen Theaters sitzt Mark Tumba. Der 19-Jährige wird gleich das Ein-Personen-Stück „Oper – Du“ auf die Bühne bringen. „Es handelt sich um einen inneren Monolog. Der Schüler Jürgen ­Rickert, der schon etliche Male die Schule gewechselt hat, da er überall gemobbt wurde, spricht zu seinen neuen Klassenkameraden. Es ist ein sehr ernstes, aktuelles Stück“, sagt Mark, der erstmals an den Schul- und Jugendtheatertagen teilnimmt. „Aber meine Schule, die Rudolf-Steiner-Schule, war schon oft dabei“, ergänzt Mark, der „Oper – Du“ und das Thema Mobbing im ­Rahmen seiner Jahresarbeit in der Klasse 12 behandelt hat.

300 Schüler an zwei Tagen

Weiter ins Foyer: „Heute geht es hier sehr entspannt zu“, sagt Lutz-Leiter Werner Hahn zufrieden. „Die Schüler – insgesamt stehen an den beiden Tagen rund 300 junge Leute auf der Bühne – kommen gut vorbereitet zu uns. Und auch technisch sind die meisten Jugendlichen weit vorn. Man merkt, dass etliche Gruppen schon einige Male an der Veranstaltung teilgenommen haben.“

Am heutigen Dienstag enden die 25. Schul- und Jugendthetatertage mit der Preisverleihung gegen 20 Uhr und einer anschließenden Jubiläumsparty auf der Probebühne Opus. Die Schulband „Jetlag“ seviert Live-Musik.