Hagen-Mitte. . Die Verbraucherzentrale Hagen ist nach wie vor eine wichtige Einrichtung in Hagen. Nun zieht sie Bilanz für 2013. Sowohl Telefon als auch Internet bleiben die Top-Themen für Verbraucher. Und: Massenhafte Abmahnungen wegen Streamings von Pornofilmen auf redtube.com sorgten für Gesprächsbedarf.

Die Verbraucherzentrale bleibt eine wichtige und nachgefragte Einrichtung in Hagen. Wie schön, dass der Rat der Stadt am 15. Mai einstimmig beschlossen hat, den Bestand der Einrichtung in Hagen für weitere drei Jahre zu sichern. Gestern zog das Team Bilanz für das Jahr 2013. Viele alte Sorgen der Bürger sind auch die aktuellen.

Die nackten Zahlen

9498 Ratsuchende wendeten sich 2013 an die Verbraucherzentrale in Hagen. 766 wollten die Umweltberatung in Anspruch nehmen. Internetzugriffe auf die Seite der Beratungsstelle: 7205.

Die Top-Themen

Telefon und Internet (Verträge, Kosten, Anbieter) bleiben das Top-Thema für die Verbraucher. 23 Prozent aller Anfragen in Hagen rankten sich 2013 um das Thema Telekommunikation. Dahinter: Finanzen (16 Prozent), Energie (14 Prozent), Konsumgüter (13 Prozent) und Dienstleistungen (12 Prozent).

Abzocker

Abzocker, die unter dem offiziell klingenden Namen „Zentrales Registergericht Kassel“ agierten, hatten die Daten von finanziell Notleidenden, die sich noch im Insolvenzverfahren befanden, aus dem Netz gefischt und verlangten für die Abwicklung des Verfahrens vor Gericht 79 Euro. Die Firma Gold International SE versuchte massenhaft fragwürdige eigene Aktien unterzuschieben. Bewährte Masche: Wer das Angebot abgelehnt hatte, dem wurde die Zustimmung zur Sendung von Info-Material abgerungen. Zugestellt per Postident-Verfahren und nach Unterschrift des Empfängers ausgehändigt, entpuppte sich die Empfangsbestätigung als Versuch, eine Unterschrift einzuholen und damit Verträge unterzuschieben. 2013 war außerdem wieder das Jahr der Abzocke-Kaffeefahrten.

Massenhafte Abmahnungen wegen Streamings von Pornofilmen auf der Seite redtube.com verschickte die Kanzlei Urmann und Collegen, was auch bei Hagener Nutzern für Verunsicherung sorgte. Ob das Abspielen der Filmchen Urheberrechte verletzt, ist höchstrichterlich noch nicht geklärt.

Rechtsberatungen

1790-mal war die Verbraucherzentrale Hagen nicht nur für eine kurze Auskunft, sondern für eine umfassende rechtliche Beratung gefragt. Vor allem die Themenfelder „Richtig reklamieren“ (Gewährleistungsfristen, Herstellergarantien), „Tarife und Kostenfallen“ (Surfen im Internet, Werbeversprechen, Veränderung durch die Novelle des Telekommunikationsgesetzes) und „Call-by-Call-Anbieter mit Drohkulisse“ (drastische Preiserhöhung einstiger Sparvorwahlen) wurden dabei viel bearbeitet.

Aktionen

Die Verbraucherzentrale agierte 2013 nicht nur in ihren Räumlichkeiten am Volkspark, sondern auch mit vielen Aktionen wie der Woche der Abfallvermeidung, mit der Infoschau „Elektroschrott ist Gold Wert“, dem Einkaufsführer „Schulhefte mit Blauem Engel“ oder der Unterstützung zweier Schulen bei deren Projektwochen zum Thema „Fairer Konsum“. Wie passend im Jahr 2013: Hagen wurde bekanntlich zur Fair-Trade-Town ernannt.

Die Energie

Der Energierechtsberatung wird auch in 2014 und 2015 eine wichtige Säule der Arbeit der Verbraucherzentrale sein. Strom- und Gaspreiserhöhungen und die Anhebung der EEG-Umlage bewegen die Bürger in Hagen.