Hagen. . Böhfeld, Autohof, Verkehrssituation, Cargobeamer oder fehlende Toilettenanlagen im Naherholungsgebiet. An unserem Redaktionsmobil auf dem Motorradparkplatz am Hengsteysee ließen zahlreiche Bürger am Sonntagnachmittag Dampf ab.

Es knistert mächtig zwischen dem Boeler Ring und dem Motorradparkplatz am Hengsteysee. Böhfeld, Autohof, Verkehrssituation, Cargobeamer oder fehlende Toilettenanlagen im Naherholungsgebiet. An unserem Redaktionsmobil auf dem Motorradparkplatz am Hengsteysee ließen zahlreiche Bürger gestern Dampf ab.

Cargobeamer

Die meisten Batheyer und Kabeler bliesen in das gleiche Horn. Beide Stadtteile seien durch die Nähe zur Autobahn schon genug gestraft, die Mehrbelastung der Dortmunder Straße durch den Betrieb eines Cargobeamers würde die Ortsteile, speziell Bathey, kollabieren lassen. Von Lautstärke und Luftverschmutzung ganz zu schweigen. Eine zusätzliche Angst vieler Immobilienbesitzer: die Preise könnten weiter fallen, so dass sich der Wegzug und ein Verkauf der Häuser als dickes Minusgeschäft erweisen könnte. „Ich würde hier wegziehen. Aber was kriege ich denn noch für mein Eigentum“, fragt Hannelore Rautenstrauch.

Blick nach Herdecke

Das Wort „Herdecke“ fiel Dutzende Male. „Wenn man von der Herdecker Seite zum Hengsteysee rüberkommt, ist irgendwie Feierabend“, merkte Hubertus Erlmann an. Viele Bürger zogen am Redaktionsmobil Vergleiche mit Herdecke, weil dort in den Ruhrauen in der jüngeren Vergangenheit das Freizeitgebiet enorm aufgewertet wurde. Das dortige Café Extrablatt habe sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. „Sowas haben wir doch auf Hagener Seite gar nicht“, sagt Erlmann, „sowas müsste an den Motorradtreff.“

In Herdecke, findet der ehemalige Leiter des Hagener Grünflachenamtes Friedrich Wilhelm Aufermann, könne man auch sehen, was machbar sei, wenn man vernünftig mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) zusammenarbeite: „Mich stört die schlechte Grundstimmung gegenüber dem RVR in Hagen. Man müsste viel aktiver auf den Verband zugehen.“

Streitpunkt Böhfeld

Gefühlt scheint der ganze Norden hinter der Landwirtschaftsfamilie Külpmann zu stehen, die am Böhfeld ihren Vollerwerbsbetrieb ausbauen möchte. Die Stadt will dort ein Gewerbegebiet errichten. Viele Gäste sprachen sich gestern dafür aus, dass man Külpmanns Vorhaben unterstützen sollte, auch um eine kleine grüne Oase im Hagener Norden zu erhalten.

Toilettenanlagen

„Jogging-Schisse“. So heißt das Wort, das eine Gruppe vor dem Redaktionsmobil für dieses unappetitliche Thema kreiert hatte. Die Hengsteyerin Susanne Lang: „Zwischen Volme und Hohenlimburg gibt es acht Kilometer lang keine öffentliche Toilette. Deshalb machen viele Läufer und Wanderer ihr großes Geschäft in den Büschen entlang der Hagener Seite des Sees.“ Im Sommer dufte das besonders schrecklich. Toilettenanlagen müssten dringend geschaffen werden. Auch am Motorradtreff.

Verkehrsführung

Die veränderte Verkehrsführung im Umkreis der Ecke Dortmunder Straße/Wandhofener Straße schlägt vielen Bürgern auf den Magen. Ingeborg Külpmann: „Wenn bei Douglas Feierabend ist, kommt es regelmäßig zu Staus. Der Verkehr lief vor der Baumaßnahme doch ganz gut.“ Die Situation habe sich nicht sonderlich verändert. Auch oft erwähnt: Das Überqueren der Straße an der Ecke Dortmunder Straße/Posener Straße sei weiterhin ein waghalsiges Unterfangen.