Hagen. . Die Kripo fahndet weiterhin nach drei Mitgliedern der Krone-Bande, die 2012 und 2013 im großen Stil Einbrüche beging und Wehringhausen zur Operationsbasis ihrer kriminellen Streifzüge machte. Flüchtig ist u.a. der Anführer der Ganoven.

Die Kripo fahndet weiterhin nach drei Mitgliedern der Krone-Bande, die 2012 und 2013 im großen Stil Einbrüche beging und Wehringhausen zur Operationsbasis ihrer kriminellen Streifzüge machte. Flüchtig ist u.a. der Anführer der Ganoven, der bereits zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt wurde, vor Haftantritt jedoch untertauchte und seitdem auf der Fahndungsliste von Interpol steht.

Ihren Namen erhielt die elfköpfige Hagener Gang, weil ein Kneipengast der Gaststätte Zur Krone in Wehringhausen die Männer bei der Planung ihrer kriminellen Streifzüge belauschte hatte. Der Zeuge ging zur Polizei, die daraufhin die Ermittlungsgruppe Krone gründete, hatte sie doch schon lange auf einen entscheidenden Hinweis in der Einbruchserie gehofft.

Flink und geräuschlos

Denn dass es sich bei den zahlreichen Diebstählen in Wohnungen und Häusern in Hagen und Umgebung stets um die gleichen Täter handelte, war angesichts des in allen Fällen gleichen Vorgehens offensichtlich. Bei ihren Unternehmungen fuhren bis zu vier Bandenmitglieder in einem Porsche Cayenne vor, den sie unweit des ausgesuchten Objekts parkten. Während ein Täter in der Nobelkarosse wartete, drangen seine Komplizen flink und geräuschlos in das ins Auge gefasste Haus ein, wobei sie manchmal sogar Balkone im zweiten Stock erkletterten.

Sobald sie in die Wohnung eingedrungen waren, verriegelten sie die Eingangstür von innen mit Ketten oder Möbeln, um ungestört nach Geld und Schmuck suchen zu können. Dagegen ließen sie hochwertige Unterhaltungselektronik häufig zurück, weil sie für diese Ware keine Hehler hatten. Wie Spukgestalten verschwanden die Spitzbuben wieder, während die Wohnungsbesitzer bei der Heimkehr ihre Türen verrammelt fanden.

Peilsender am Auto

Der Porsche wurde den Männern schließlich zum Verhängnis. Nach dem Hinweis aus der Wehringhauser Kneipe befestigte die Kripo heimlich einen Peilsender an der Karosserie des Fahrzeugs, dessen Bewegungen die Ermittler nun minuziös nachverfolgen konnten. Und siehe da: Immer wenn wieder ein Einbruch nach der bekannten Masche geschah, befand sich der Porsche ganz in der Nähe.

Schließlich schlug die Polizei zu und ließ in Hagen und Düsseldorf zehn Immobilien durchsuchen und nahezu 1000 Beutestücke (Schmuck, Geld, Tresore, Kreditkarten, Dokumente) beschlagnahmen. Über 100 Beamte waren im Einsatz. Insgesamt konnten der Bande 33 Einbrüche mit einem Beuteschaden von 200 000 Euro nachgewiesen werden.

Nach Serbien abgesetzt

Der Haupttäter wurde festgenommen und in einem ersten Verfahren zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt, in der Berufungsverhandlung wurde die Strafe im vergangenen November auf zwei Jahre und neun Monate reduziert. Seitdem ist der 31-Jährige flüchtig.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der Hagener ebenso wie zwei seiner Komplizen, nach denen wegen schweren Bandendiebstahls gefahndet wird, in sein Heimatland Serbien abgesetzt hat. Den Porsche Cayenne hat die Polizei übrigens eingezogen. In der Wehringhauser Krone wurden die Gangster seither jedenfalls nicht mehr gesehen.