Haspe. . Zwei Schwestern aus Haspe haben unter einem Gebüsch die Monstranz gefunden, die Diebe im Januar bei einem Einbruch in die Hasper Bonifatiuskirche erbeutet hatten. Pfarrer Stücker belohnte die Mädchen.
Wenn Pfarrer Marc Stücker sich morgen mit seiner letzten Messe aus Haspe verabschiedet – der Geistliche wird nach eineinhalb Jahren ins Lipper Land versetzt – dann wird er dem versammelten Kirchenvolk die Monstranz zeigen, die Diebe im Januar bei einem Einbruch in die Bonifatius-Kirche erbeuteten.
Geschenk des Papstes
Das 137 Jahre alte Schaugefäß, das der damalige Pfarrer Joseph Wüstefeld in Rom vom Papst geschenkt bekam, ist wieder aufgetaucht. Zwei Geschwister entdeckten es unweit der Kirche unter einem Lorbeergebüsch.
Malea Müller (6) war die in eine Tüte gewickelte Monstranz beim Spielen aufgefallen. Sofort rief sie ihre Schwester Melina (11) herbei, gemeinsam schafften die Mädchen das vergoldete Objekt nach Hause.
Freikarten fürs Kino
Da ihre Mutter Michaela Müller zunächst nichts mit dem merkwürdigen Fund ihrer Töchter anzufangen wusste („Ich dachte, es sei ein Leuchter“), bewahrte sie die Monstranz auf der Terrasse auf. Dann jedoch erfuhr Melina im Schaukasten der Kirche von dem Diebstahl, die Familie informierte den Pfarrer und händigte ihm die schon für immer verloren geglaubte Monstranz aus. Zur Belohnung gab es einen Restaurant-Gutschein über 100 Euro sowie Kinokarten für die Schwestern. „Ich bin sehr froh, denn jetzt gehe ich nicht mit einem Gefühl des Unwohlseins aus Haspe weg“, sagte Pfarrer Stücker.
Schlechtes Gewissen
Es ist nur eine Vermutung, aber möglicherweise hat die Diebe das schlechte Gewissen geplagt: „Deshalb haben sie die Monstranz Wochen nach der Tat unter das Gebüsch gelegt“, glaubt Peter Hartmann vom Kirchenvorstand. Leider ist sie nicht mehr ganz intakt, der goldene Bogen, der den auferstandenen Christus überspannte, wurde abgebrochen.