Hagen. Ein kleines Theater braucht maßgeschneiderte Stücke: Mit „Frieda auf Erden“ feierte am Freitag eine Komödie im Theater an der Volme Premiere, die extra für dieses Haus geschrieben wurde.
Ein kleines Theater braucht maßgeschneiderte Stücke: Mit „Frieda auf Erden“ feierte am Freitag eine Komödie im Theater an der Volme Premiere, die extra für dieses Haus geschrieben wurde. Das Verwirrspiel von Stefan Schroeder, der auch Regie führte, kämpft sich durch den Sumpf der Kommunalpolitik. Dort gibt es für die Protagonisten viel Ärger.
Dr. Friederike „Frida“ Schulz (gespielt von Ariane Raspe) ist Bürgermeisterin von Hanebüchen. Und will es bleiben, schließlich ist in einer Woche Kommunalwahl. Ausgerechnet jetzt kommt ans Licht, dass sie eine Affäre mit dem persönlichen Referenten (Stefan Peters) ihres Gegners hat. Ihr Mann verlässt sie mit großem Theater - ein gefundenes Fressen für die Presse. Während Frieda versucht, das Chaos klein zu halten, taucht ihr krimineller Bruder auf (Dario Weberg). Da können auch ihr Assistent Elmar (Stefan Schroeder) und ihre Schwester Franziska (Carola Schmidt) nicht viel helfen.
Zwei Seiten einer Politikerin
Schroeder spielt in diesem Stück mit Vorurteilen, die gegenüber Politikern herrschen: Nach außen hin ist Bürgermeisterin Frieda eine engagierte Frau. Dass das nur eine Fassade ist, zeigte sich im Laufe der Zeit. Korruption, ein falscher Doktortitel und zahlreiche andere ¨Fehler¨, die sie im Laufe ihrer Karriere gemacht hat, kommen ans Licht. Für Frieda zählen nur ihre eigene Person und das Amt als Bürgermeisterin. „Ich kann doch nichts dafür, dass er mir meinen Urlaub zahlen wollte“, sagt sie mit einer naiven Begeisterung für die netten Gesten der Unternehmer.
Viele der Affären kommen dem Zuschauer bekannt vor. Ein Konzept, das Lacher garantiert – das eine oder andere Wortspiel wirkt da fast überflüssig. Denn die Figurenkonstellation spricht für sich: Auf der einen Seite spielt Ariane Raspe ihre Hauptrolle als trockene, naive, aber machtbewusste Frau und Stefan Schroeder gibt gekonnt den unheimlich verklausuliert denkenden Assistenten. Ihnen stehen ein großartiger Dario Weberg als bauernschlauer Kleinkrimineller und Stefan Peters als gerissener, aalglatter Mitarbeiter des Gegenkandidaten gegenüber. Wenn diese Seiten aufeinandertreffen, sorgt das für Ärger und Spannung, die sich aufgrund der Umstände in skurrilen, lustigen Situationen auflöst. Und am Ende zeigt sich, dass in der Politik die Unterstützung auch mal von ganz unerwarteter Seite kommen kann.
Das Stück ist angenehme Unterhaltung. Als Komödie setzt es mehr auf den Effekt als die Aufklärung der Zusammenhänge. Mit einem guten Ensemble zeigt das Theater an der Volme hier wieder einmal, wie viel Spaß es den Zuschauern bereiten kann.