Hagen. . Katrin Kraja und Roland Böhm haben ein Dokumentationsvideo über den Lauf der Volme gedreht und im Internetportal youtube veröffentlicht: „Die Volme. Ein Fluss im Sauerland“, heißt die 13,45 Minuten lange Filmarbeit.

Die Volme ist sicherlich nicht der bedeutendste Fluss Deutschlands. Sie ist ja gerade mal 50 Kilometer lang und fließt in die wesentlich bekanntere Ruhr. Hier in Hagen. Dennoch hat sich Hagen den Beinamen Volmestadt erworben, eben nicht Ruhrstadt. Denn es ist die Volme, die Hagen von Rummenohl bis Vorhalle durchströmt und der Stadt schon in vorindustriellen Zeiten mit ihrer Wasserkraft Bedeutung verliehen hat (abgesehen von Hohenlimburg, das von der Lenne geprägt wird).

28 Kilometer

Für Hagen ist die Volme also durchaus von großer Bedeutung, hier legt sie 28 Kilometer ihres Weges zurück. Aber welcher Hagener weiß schon, dass die Volme in Meinerzhagen einem Felsen entspringt, dass zwischen Quelle und Mündung ein Höhenunterschied von 369 Metern liegt und dass der Fluss schließlich auf eine Breite von 32 Metern anschwillt? Katrin Kraja und Roland Böhm wissen das alles ganz genau, denn sie haben ein Dokumentationsvideo über den Lauf der Volme gedreht und im Internetportal youtube veröffentlicht: „Die Volme. Ein Fluss im Sauerland“, heißt die 13,45 Minuten lange Filmarbeit. „Ich bin sicher, dass vielen Hagenern der genaue Lauf des Flusses nicht bekannt ist“, sagt Böhm.

Die filmische Liebeserklärung beginnt an der Quelle auf dem Volmehof, wo der SGV eine kleine Infotafel angebracht hat. Doch die Volme gebärdet sich zunächst schüchtern und verschwindet bald wieder unter der Erde, ehe sie nach rund zwei Kilometern ausgerechnet unter einem Aldi-Markt wieder ans Licht tritt. Als munterer Bach plätschert sie durch Kierspe und Halver, an der Grenze zwischen Märkischem Kreis und Stadt Hagen ist sie dank einiger Nebenflüsse und unzähliger kleiner Bäche schon beträchtlich angewachsen. „Bei Hochwasser kann sie zu einem reißenden Fluss werden“, erläutert Katrin Kraja, dass vor allem die Anrainer in Dahl in solchen Fällen mit überfluteten Kellern zu rechnen haben. An ein solches Vorkommnis erinnert noch heute eine Hochwassermarke aus dem Jahr 1925.

Nachdem die Volme Ambrock und Delstern passiert hat, erreicht sie die Mitte von Hagen, wo sie trotz mancher Renaturierungsmaßnahmen arg eingezwängt wird. Betonmauern hemmen den freien Fluss vor allem im Bereich unterhalb der Altenhagener Brücke.

Wichtige Erholungsfunktion

Andererseits besitzt die Volme als Teil der sogenannten Volmeaue zwischen Sparkassenkarree und Ricarda-Huch-Gymnasium eine wichtige Erholungsfunktion, im Hochsommer spielen Kinder und Hunde in dem dann wasserarmen und seichten Gewässer. Und beim alljährlichen Entenrennen des Lionsclubs verschwindet die Wasseroberfläche unter einem Heer quietschgelber Plastiktiere. Doch der Fluss wird auch von echten Wasservögeln besiedelt, in Ambrock hat sich dank des reichlichen Fischvorkommens sogar eine Kolonie Graureiher angesiedelt, die den Strom als verlässliche Nahrungsquelle nutzt.

In Eckesey vereinigt sich die Volme mit der fast ebenso großen und fast ebenso langen Ennepe, kurz darauf ergießt sie sich in die Ruhr. Im Mündungsbereich verbreitert sich das Flussbett abermals, die Strömung ist gemächlich, was viele Wasservögel anlockt. Naturliebhaber müssen ein wenig querfeldein marschieren, wenn sie dieses Habitat erkunden wollen. Von der Straße aus ist das Gebiet schwerlich einzusehen, als wolle sich die Volme, wie nach ihrer Geburt, dem menschlichen Blick entziehen.