Hagen-Haspe. . Das ist ein Schock für die Gemeindemitglieder der Bonifatius-Kirchengemeinde in Hagen-Haspe. Unbekannte Einbrecher haben die 125 Jahre alte Monstranz aus dem Gotteshaus gestohlen. Für Hinweise zu ihrem Verbleib wurden 1000 Euro Belohnung ausgesetzt. Ein Rechtsanwalt behandelt sie vertraulich.
Großes Entsetzen bei den Gläubigen der katholischen St.-Bonifatius-Kirchengemeinde Haspe. Unbekannte Einbrecher sind in die Kirche eingebrochen und haben die mehr als 125 Jahre alte Monstranz entwendet. Also jenes liturgische Schaugerät, das für Katholiken eine hohen Bedeutung hat: In der Monstranz wird der Leib Christi in der Gestalt einer Hostie ausgestellt.
1000 Euro an Belohnung ausgesetzt
Jetzt soll mit einem ungewöhnlichen Weg versucht werden, die Monstranz wiederzubekommen: Für Hinweise, die dazu führen, dass sie wieder auftaucht, ist eine Belohnung von insgesamt 1000 Euro ausgesetzt. Und vor allem: Sollten sich die Hinweisgeber oder aber der reumütige Dieb nicht an die Polizei wenden wollen, dann können sie sich an den Rechtsanwalt Ralph Giebeler in der Schürmannstraße 4, 02331/788400 wenden. Er versichert: „Ich werde treuhänderisch tätig sein, die Hinweise völlig vertraulich behandeln und auch gegebenenfalls die Belohnung auszahlen.“
Goldene Monstranz hat hohen ideellen Wert
Der eher ungewöhnliche Schritt, den das Gemeindemitglied Martin Führt initiiert hat, soll nicht die polizeilichen Ermittlungen untergraben. Sie soll aber dazu führen, dass die Monstranz schnell wieder auftaucht, bevor sie außer Landes geschafft oder gar zerstört wird. Führt: „Sie hat ja gar keinen hohen materiellen Wert, sie ist nur vergoldet und dürfte für den Dieb also eigentlich uninteressant sein. Aber gerade für die älteren Gemeindemitglieder hat sie einen unheimlich hohen ideellen Wert.“
Es handelt sich um eine gotische Turmmonstranz, die 55 Zentimeter hoch und in der Mitte 21 Zentimeter breit ist sowie einen 17 Zentimeter Durchschnitt messenden Fuß hat. Sie sollte das Geschenk der Paderborner Priester an Papst Pius IX. sein. Der damalige Hasper Pfarrer Wüstefeld hatte es aber geschafft, den Papst von der Notwendigkeit einer Monstranz für die neue Hasper Kirche zu überzeugen.
Sie hat also Kriege und unruhige Zeit überstanden – und wurde nun Opfer der Einbrecher. Die hatten zuvor auch die Opferstöcke und einen Tresor aufgebrochen sowie Schränke geöffnet und durchwühlt. Große Beute konnte sie dabei aber nicht machen. Laut Polizei muss die Tatzeit zwischen Montag, 16 Uhr, und Dienstag 9.30 Uhr liegen. Die Pfarrsekretärin hatte morgens den Einbruch bemerkt.