Rummenohl. . Der gerade sanierte Spielplatz in Rummenohl verkommt mehr und mehr zum Hundeklo. Der zweijährige Marlon ist unlängst beim Sprung von der Schaukel mitten in einem Haufen gelandet. Die Stadt kapituliert vor dem Problem. Die Bürger müssten Anzeige erstatten, wenn sie die Hundehalter ertappen.

Rummenohl hat ein Problem mit Hunden. Genauer gesagt, mit Hundehaufen. Der zweijährige Marlon ist neulich, als er von der Schaukel sprang, in einem solchen gelandet. Großvater Klaus Langer (71) war verständlicherweise nicht erbaut: „Eine Riesenschweinerei ist das. Was denken sich die Hundebesitzer eigentlich dabei, ihre Tiere auf dem Spielplatz auszuführen?“

Langer ist praktizierender Großvater, zweimal pro Woche kümmert er sich um seinen Enkel. Und besucht mit Marlon regelmäßig den Spielplatz unterhalb der ehemaligen Grundschule, der vor zwei Jahren unter großem finanziellen Aufwand vom Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) renoviert wurde. Doch bevor der kleine Junge die Spielgeräte stürmen darf, sucht der Großvater den Boden sorgfältig nach tierischen Hinterlassenschaften ab. Denn das Gelände sei mit Hundehaufen geradezu übersät, berichtet Langer: „Die muss ich wegmachen, damit Marlon spielen kann.“

Auslaufmöglichkeiten vielfältig

In Rummenohl gibt es viele Hunde. Die Spazier- und Auslaufmöglichkeiten im Dorf sind vielfältig, dennoch lässt so mancher Halter sein Tier ungerührt auf den Spielplatz kacken. Das ärgert auch diejenigen Hundebesitzer, die sich korrekt verhalten: „Wir werden mit denjenigen, die ihre Hunde überall hinmachen lassen, in einen Topf geworfen“, ärgert sich Jessica Suchau, die mit Bulldogge Tyson den nahen Wald aufsucht: „Meine Kinder sind schon groß, aber ich habe kleine Neffen und Nichten und weiß, wie ekelhaft Hundekaufen auf dem Spielplatz sind. Ich habe schon welche im Sandkasten gefunden!“ Auch Ramona Jonas passt auf, wenn sie Pinscher Rambo ausführt: „Ich habe immer ein Tütchen dabei.“

Vor allem auf dem mit Rindenmulch ausgelegten Schaukelfeld sind die Tretminen kaum zu entdecken. Die Nachbarn aus der Ringstraße haben auf dem Spielplatz schon Hunde-verboten-Zettel an den Spielgeräten angebracht, die jedoch nach kurzer Zeit von Unbekannten heruntergerissen wurden.

Hoffnung aufgegeben

Beim Ordnungsamt der Stadt Hagen weiß man von der Verantwortungslosigkeit mancher Hundehalter ein Lied zu singen: „Es ist eine Unverschämtheit, ein Tier auf einen Spielplatz machen zu lassen“, so Amtsleiter Hans Sporkert: „Das verstößt gegen jede Regel und jeden Anstand.“ Leider sei den Sündern kaum beizukommen – es sei denn, verärgerte Bürger würden Anzeige erstatten, wenn sie Hund und Herrchen auf frischer Tat ertappten: „Das ist kein Denunziantentum, sondern Zivilcourage.“

Die Hoffnung, den betreffenden Hundehaltern mit Appellen an die Vernunft beizukommen, hat man im Rathaus jedenfalls aufgegeben.