Breckerfeld. . Die Stadt Breckerfeld geht jetzt rigoros gegen die Verschmutzung der Grünanlage am Heider Kopf durch Hundekot vor. Die Gegend rund um den Spielplatz darf von Vierbeinern nicht mehr betreten werden.

In den letzten Tagen ging eine Welle von Protestanrufen im Breckerfelder Rathaus ein. Grund: Das Ordnungsamt hat die Grünanlagen rund um den Spielplatz am Heider Kopf für Hunde sperren lassen. Mit neun Schildern werden Hundebesitzer seit gut einer Woche darauf hingewiesen, dass ihre Vierbeiner in dem parkähnlichen Gelände nichts mehr zu suchen haben. Der klassische Rundweg um den oberen Teil des Baugebiets ist damit für Hundehalter nicht mehr möglich. Wer gegen das Verbot verstößt, muss mit einer Ordnungsstrafe rechnen.

Anwohner hatten sich in der Vergangenheit wiederholt über massive Verschmutzungen durch Hundekot beschwert. Nicht nur auf den Rasenflächen, sogar auf dem Spielplatz ließen unverantwortliche Hundehalter ihre vierbeinigen Schützlinge ihr Geschäft verrichten. „Es ist vorgekommen, dass Kinder beim Spielen im Sandkasten da hineingegriffen haben“, berichtet Dirk Müller von zunehmendem Unmut bei Eltern und Nachbarschaft. Das Ordnungsamt habe zunächst versucht, dem ekelhaften Treiben mit Patrouillen Herr zu werden, doch dabei sei leider so gut wie nichts herausgekommen, gibt Müller zu: „Es hat sich schnell herumgesprochen, wenn unsere Kontrolleure vor Ort waren. Dann haben die Hundehalter natürlich aufgepasst.“

Deshalb ließ die Behörde die Anlage jetzt komplett für Hunde sperren. Und will diese Bestimmung auch durchsetzen – wer zukünftig mit seinem Tier innerhalb des verbotenen Bereiches erwischt wird, wird mit 10 Euro zur Kasse gebeten. Beim zweiten Mal droht eine höhere Ordnungsstrafe: „Ich habe leider häufig die Erfahrungen machen müssen, dass die Menschen erst einsichtig werden, wenn es ihnen an den Geldbeutel geht“, so Müller, der keineswegs alle Hundebesitzer über einen Kamm scheren will: „Es sind die uneinsichtigen Tierhalter, die das ganze Verfahren in Gang gesetzt haben.“

Andererseits waren es ausschließlich Hundebesitzer, die sich bei der Stadtverwaltung über die Verbotsschilder beschwerten. Sie argumentierten, dass dadurch ja auch verantwortungsbewusste Bürger und ihre Tiere in Mitleidenschaft gezogen würden und man stattdessen doch Automaten mit Hundekotbeuteln aufstellen könne. Doch damit hat das Ordnungsamt in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht: „Die Tüten wurden von Rowdys herausgerissen und zerfleddert.“ Ebenso erging es übrigens schon dreien der neuen Verbotsschilder, sie wurden von Lümmeln zerstört. Das Ordnungsamt hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Immerhin darf sich die Stadtverwaltung der Unterstützung aus berufenem Munde sicher sein. Günter Wallscheid, Inhaber einer Hundeschule, hält das Betretungsverbot für Hunde in der Grünanlage für angemessen: „Ich kann das nachvollziehen.“ Jeder Halter sei verpflichtet, die Hinterlassenschaften seines Tieres zu beseitigen, und wenn das nicht geschehe, müssten eben weitergehende Maßnahmen greifen. Grundsätzliche gelte: „Derjenige Hundebesitzer, der auf sein Tier achtgibt, hat immer eine Tüte dabei.“