Hagen. . Seit über 15 Jahren kooperieren die Chöre MGV 1846 Rheingold Eppenhausen und MGV Berchum. Die Sänger proben gemeinsam und treten zusammen auf. „Rheingold hat 17 Mitglieder, Berchum sieben“, resümiert Baumann, „wenn alle Männer da sind, sind wir also 24.“

Der Benjamin der Truppe ist 59, der älteste Hase, Heinz Schäfer, wird in Kürze 91. „Aber Heinz ist Mitglied im MGV Berchum“, betont Paul Dieter Baumann, Vorsitzender des MGV 1846 Rheingold Eppenhausen. Seit über 15 Jahren kooperieren die beiden Chöre, proben gemeinsam und treten zusammen auf. „Rheingold hat 17 Mitglieder, Berchum sieben“, resümiert Baumann, „wenn alle Männer da sind, sind wir also 24. Wir kämpfen gemeinsam gegen den Nachwuchsmangel an. Kein leichtes Spiel. . .“

Ältester Chor im Chorverband

Ja, aber der MGV Rheingold sei schon etwas Besonderes, betont Peter Geck. „Unser Chor wurde vor 168 Jahren gegründet und ist damit der älteste Chor im Chorverband Hagen/Ennepe-Ruhr. Das Durchschnittsalter unserer Sänger liegt bei 74. Da muss man sich schon aufeinander verlassen können.“ Damit spielt der Schriftführer (68) auf Fahrgemeinschaften an. Er fahre zu Chorproben von seinem Zuhause in Eppenhausen über Emst, wo er einen Sangesbruder abhole.

„Und ich bin der Springer aus der Steubenstraße“, ergänzt Baumann. Ja, die Mobilität sei schon ein Problem, räumt auch Schriftführer Wolfgang Preuß (73) ein. „Natürlich, jene, die nicht mehr selbst Auto fahren, könnten den Bus nehmen. Allerdings kommt man zwar hin nach Berchum und Halden, aber spät abends nicht zurück. Die Chorproben beginnen donnerstags um 19 und enden um 21 Uhr. Im Vorfeld telefonieren und organisieren wir uns – und das klappt, auch ohne Facebook.“ Geprobt wird in der Dreifaltigkeitskirche in Eppenhausen, im Gemeindehaus der Berchumer Kirche und im Saal der Dolomit-Werke in Halden.

Chorleiter Dag Neuhaus ist 42

Nein, das Trio redet sich das Älterwerden nicht mit Gewalt schön. „Damit ich die Strophen auf dem Liederblatt nicht durcheinander werfe, markiere ich sie farbig“, sagt Baumann. Die Lieder auswendig zu singen, das klappe nicht mehr, gesteht Geck, „obwohl – wenn es ein Kraut gegen Demenz gibt, soll das ja Singen sein.“ Ein Sommerfest – wie früher üblich – zu veranstalten, ginge leider auch nicht mehr. „Auf- und Abbau und Kistenschlepperei – das schaffen wir körperlich nicht mehr.“ Die Folge: „Die Einnahmen fehlen uns.“

Glücklich sind die Sänger über ihren Chorleiter, „der ist vor zehn Jahren mit 32 bei uns eingestiegen. Heute ist Dag Neuhaus 42. Er hat wirklich frischen Wind in unsere Truppe gebracht.“ Was sich auch im Repertoire widerspiegelt: „Wir singen Kirchen- und Volkslieder, aber auch Stücke wie ,Die kleine Kneipe’ und ,Über sieben Brücken’.“ Über die Kooperation mit einem Frauenchor denkt der MGV Rheingold nicht nach, „ein schwieriges Thema. Wir sind ja alles Laien-Sänger, da passt es oft stimmlich nicht.“