Hagen. . Ralph Osthoff (60), Geschäftsführer der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Werkhof gem. GmbH, wehrt sich gegen die Vorwürfe, das Gebäude der Wilhelm-Busch-Schule sei ungeeignet für den Unterricht.

Ralph Osthoff (60) ist Geschäftsführer der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft Werkhof gem. GmbH, einem Tochterunternehmen der Stadt Hagen. Auf Veranlassung der Stadt Hagen unterstützt und berät er zugleich den Werkhof Hohenlimburg e.V., in dessen Eigentum sich das Schulgebäude der Wilhelm-Busch-Förderschule in der Obernahmer befindet.

Von schulischer Seite wird der Vorwurf erhoben, das Gebäude sei feucht und verschimmelt.

Ralph Osthoff: Das ist so nicht zutreffend. Es gibt zwar einige wenige Stockflecken, die der Hanglage des Hauses geschuldet sind, doch von Schimmel oder gar einer Gesundheitsgefahr für die Jugendlichen und ihre Lehrer kann keine Rede sein. Es riecht auch nicht modrig im Gebäude. Teilweise ist die Luft abgestanden, dies ist aber zurückzuführen auf die abgeschlossenen Fenster und eine unzureichende Lüftung des Gebäudes. Der Werkhof-Verein als Vermieter ist immer auf die Wünsche der Schule eingegangen und hat unbürokratisch auch die vielen Vandalismusschäden auf eigene Rechnung beseitigt.

Aber es gibt eine lange Mängelliste...

Osthoff: Diese Liste umfasst zwar 17 Punkte, bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die meisten Beschwerden jedoch als relativ einfach zu beheben. Einvernehmlich mit der Gebäudewirtschaft werden diese Schäden jetzt schnellstmöglich beseitigt.

Schulleiterin Wolter hat von „ghettomäßigen“ Zuständen gesprochen.

Osthoff: Eine unglaubliche Wortwahl. Die Schulleitung hat eine Kampagne losgetreten mit dem einzigen Ziel, aus dem Industriegebiet in der Obernahmer nach Vorhalle umzuziehen. Dort steht demnächst das Gebäude der Hauptschule leer. Deshalb wird unser Gebäude schlecht geredet. Beim Einzug vor sieben Jahren klang das noch ganz anders, da hat Frau Wolter unser Gebäude in den höchsten Tönen gelobt.

Die Bezirksregierung fordert ebenfalls Nachbesserungen.

Osthoff: Sehen Sie, als die Stadt 2006 an den Werkhof-Verein herangetreten ist mit der Frage, ob das Gebäude, übrigens das ehemalige Krupp-Casino, eine Förderschule aufnehmen könnte, da hat der Werkhof fast 2 Millionen Euro Kredite aufgenommen und in die Immobilie investiert. Und zwar so, wie es die Schule haben wollte. Es ging dem Werkhof immer um ein gutes Verhältnis zur Schule. Sehen Sie sich einmal die Einrichtung einschließlich der umfangreichen Werkstatteinrichtungen an, den überwiegenden Teil hat der Werkhof bezahlt.

Die Telefonanlage soll seit fast einem Jahr defekt sein.

Osthoff: Das behauptet die Schulleiterin in der Öffentlichkeit. Mit uns hat sie darüber nicht gesprochen. Wir haben alle Lehrer mit schnurlosen Telefonen und einer Überfalltaste ausgestattet, mit der sie einen stillen Alarm auslösen können, falls ein Schüler Ärger macht. Und auch das Laptop von Frau Wolter haben wir bezahlt. Auch Vandalismusschäden haben wir beseitigt, das ist hinreichend dokumentiert. Aber das geht nicht mehr. Wenn ein Heizkörper mehrfach aus der Wand gerissen oder eine Feuerschutzstahltür komplett verbogen wird, können wir nicht immer wieder die Reparatur bezahlen.

Wie geht es nun weiter?

Osthoff: Der Schulausschuss hat sich zu einem Ortstermin angesagt. Ich bin gespannt, wie die Schulleiterin den Politikern gegenüber die von ihr behaupteten Mängel dokumentieren und sich rechtfertigen will. Dass man über den Standort der Schule grundsätzlich streiten kann, bedeutet nicht, dass das Gebäude für den Unterricht auf einmal ungeeignet sein soll. Sollte die Stadt aus den Mietverträgen aussteigen, würde das bei der hohen Kreditlast für die Sonderschule für den Werkhof-Verein die Insolvenz bedeuten.