Hagen. . Für die Einrichtung von Sekundarschulen beginnt nun die heiße Umsetzungsphase. Der Rat der Stadt Hagen hatte am 28. Juni 2012 den Grundsatzbeschluss gefällt, an bis zu fünf Standorten Sekundarschulen einzurichten. „Letztlich wird die Elternbefragung im Frühjahr über die Anzahl der Standorte entscheiden“, sagt Jochen Becker, Fachbereichsleiter Bildung.

Das macht es für die Fachverwaltung nicht einfacher, die Umwandlung der aktuellen Schullandschaft vorzubreiten. „Wir wissen jetzt naturgemäß noch nicht, ob die Eltern Sekundarschulen wollen, wenn ja in welchen Bezirken und mit welcher konzeptioneller Ausrichtung“, so Becker.

Der Rat hatte in seinem Beschluss festgelegt, dass einer der künftigen Standorte kooperativ sein soll (siehe Infobox). Bis Ende 2012 haben sogenannte Planungsgruppen für die fünf Standorte pädagogische Rahmenkonzepte ausgearbeitet. Beteiligt an dieser Arbeit waren Vertreter der Haupt- und Realschulen, aber auch die Förder- und Grundschulen saßen mit am Tisch. „Vier Gruppen haben sich für eine teilintegrative Form entschieden, Haspe lässt die Ausrichtung noch offen“, sagt der 1. Beigeordnete Christian Schmidt. Es gibt verwaltungsseitig Überlegungen, in Haspe den kooperativen Weg einzuschlagen.

Ziel der Verwaltung ist es, zum Schuljahr 2014/15 Sekundarschulen einzurichten und auf die Haupt- und Realschulen komplett zu verzichten. Dieses Ziel ist durch den Ratsbeschluss gedeckt. „Der Rat hat da Mut bewiesen“, betont Christian Schmidt. In jedem Stadtbezirk soll es einen Standort geben, im Bezirk Mitte sogar zwei. Was mit perspektivisch nicht mehr benötigten Schulgebäuden wird, steht derzeit noch in den Sternen. „Es ist grundsätzlich sinnvoll über die Gebäude nachzudenken. Bei einer Übergangszeit von bis zu sechs Jahren ist es dazu jetzt aber noch zu früh“, erläutert Becker. „Zumal erst nach dem Anmeldeverfahren im Frühjahr 2014 endgültig feststehen wird, welche Sekundarschulen starten können.“

Bezirk Mitte

Im Stadtbezirk Mitte ist eine Sekundarschule am Standort Remberg geplant. Mit der dortigen Hauptschule soll die Realschule Emst zusammenarbeiten, an der bereits im Schuljahr 2013/14 keine Eingangsklasse mehr gebildet werden soll. In das Emster Gebäude soll nach den Vorschlägen des Gutachtens zur Schulentwicklungsplanung perspektivisch das Rahel-Varnhagen-Kolleg aus Wehringhausen einziehen. Der zweite geplante Standort ist Altenhagen, wo die Luise-Rehling-Realschule mit der Hauptschule Altenhagen an der Friedensstraße zu einer Sekundarschule verschmolzen werden soll.

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Bezirk Nord

Die Geschwister-Scholl-Hauptschule und die Heinrich-Heine-Realschule sollen an der Kapellenstraße eine weitere Sekundarschule bilden. Inhaltlich bringen sich aktuell Vertreter der Hauptschule Vorhalle in der Planungsgruppe ein. Vorhalle ist schon jetzt auslaufend. Das Gutachten schlägt vor, perspektivisch in Vorhalle die derzeit an der Obernahmer beheimatete Wilhelm-Busch-Förderschule unterzubringen.

Bezirk Haspe

Die Ernst-Eversbusch-Hauptschule und die Realschule Haspe sollen in Haspe die Sekundarschule bilden. Bereits zum Ende des letzten Schuljahres wurde die Hauptschule Heubing aufgelöst. Aktuell wird sie als Teilstandort der Ernst-Eversbusch-Hauptschule geführt, in deren Gebäude die verbleibenden Schüler schnellstmöglich überführt werden sollen. Die Räume der Heubing-Schule kommen dem Christian-Rohlfs-Gymnasium zugute, das wiederum Räume an die benachbarte Grundschule Geweke abgeben soll.

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Bezirk Hohenlimburg

In Hohenlimburg sieht der Gutachtervorschlag vor, eine Sekundarschule unter Einbeziehung der örtlichen Haupt- und Realschule einzurichten. Das heutige Hauptschulgebäude am Wachtelweg könnte dann in Teilen von der Grundschule Im Kley genutzt werden.

Inklusion

Mit den Sekundarschulen soll in Hagen auch die Inklusion, also das gemeinsame Unterrichten von Schülern mit und ohne Förderbedarf, ausgebaut werden. „Allerdings rudert die Landesregierung zurzeit beim Thema Inklusion zurück“, sagt Schmidt. Die einzelnen Planungsgruppen behandeln das Thema Inklusion dennoch mit. „Es ist klar, dass Inklusion eine zunehmende Bedeutung haben wird. Unklar ist, in welchem Tempo und mit welchen Details Inklusion umgesetzt wird. Daher spricht sich das Gutachten für eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Sekundar- und den Förderschulen aus“, so Jochen Becker.