Hagen. . Günter Brandau, Vorsitzender des Gesamtpersonalrates der Stadt Hagen, legt zum Monatsende sein Amt nieder. Der 56-Jährige wechselt zur Volkshochschule. Der Hagener Angestellte hatte sich 18 Jahre lang um die Belange der Beschäftigten der Stadtverwaltung gekümmert.

Der Hagener, der sich in der Aktivphase seiner Altersteilzeitregelung befindet und Ende 2016 in den Ruhestand geht, kümmert sich in der Villa Post künftig um die Drittmittelakquise sowie die engere Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften.

„Nach 18 Jahren als freigestellter Personalrat – davon 15 Jahre als Vorsitzender – war für mich klar, dass ich nicht noch eine weitere Amtszeit dranhängen würde“, erläutert Brandau im Gespräch mit dieser Zeitung, dass er schon seit Monaten nach einer passende Chance zum Ausstieg geschaut habe. Diese habe sich zum 1. März bei der VHS für ihn eröffnet. Keinesfalls wäre für ihn in Frage gekommen, auf die Arbeitgeberseite – also in den Bereich Personal und Organisation – zu wechseln. Genauso wenig habe er für seine letzten Jahre noch einen Karriereschritt ins Auge gefasst oder sich gar eine Existenz als städtischer Versorgungsfall vorstellen können. Vor dem Hintergrund dieser Ausschlusskriterien sei sein Wechsel zur VHS eine günstige Fügung.

Weder Verbitterung noch Streit

„Es gibt bei mir weder Verbitterung, noch Verärgerung oder Streit“, tritt Brandau anderslautenden Spekulationen ausdrücklich entgegen. „Wir waren im Personalrat immer ein Super-Team.“ Allerdings fehle ihm inzwischen auch die Leidenschaft, sich auf den sechsten Verwaltungschef seiner Laufbahn einzulassen: „Die meisten meiner beruflichen Weggefährten sind weg, auch der neue Rat wird viele neue Gesichter mit sich bringen und mein Nervenkostüm wird ebenfalls dünner.“ Daher sei seine Entscheidung zu diesem Zeitpunkt nur folgerichtig.

Die städtischen Personalräte kommen in der kommenden Woche zusammen, um aus ihren Reihen einen Nachfolger zu wählen. Als Favorit gilt naturgemäß Thomas Köhler, aktueller Stellvertreter von Brandau. Die nächste turnusmäßige Neuwahl des gesamtstädtischen Personalrates steht dann im Frühjahr 2016 an. Die entsprechenden Kandidaten-Listen werden im Sommer 2015 zusammengestellt.