Emst. . Die Planungen rund um eine verbesserte Grundversorgung des Stadtteils Emst nehmen konkrete Formen an. Im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung sollen die unterschiedlichen Konzepte diskutiert werden. Über den Termin wird noch rechtzeitig informiert.

Die auf Stadt- und Regionalentwicklung spezialisierte Beratungsgesellschaft CIMA hat auf Grundlage des Einzelhandelskonzeptes von 2009 noch einmal die Gesamtsituation analysiert. Demnach fehlt den 10.800 Einwohnern rund um Cuno- und Karl-Ernst-Osthaus-Straße ein zentraler Versorgungsbereich, der den modernen Ansprüchen eines solchen Anlaufpunktes auch tatsächlich genügt.

Zwar würden der bestehende Kaufpark und Frischemarkt Jetter zusammen mit den Aldi-Discountern an der Eppenhauser Straße sowie im Wasserlosen Tal die Nahversorgung annähernd absichern. Jedoch sei es aufgrund der demografischen Entwicklung in Emst sowie eines quantitativen Versorgungsdefizits geboten, ein echtes Zentrum auch in Kombination mit weiteren Anbietern zu schaffen, so dass der ermittelte Kaufkraftsaldo von –8,7 Millionen Euro nicht weiterhin dazu führe, dass die Emster zum Einkaufen ihren Stadtteil verließen.

Zwei Vorschläge

Um all diesen Anforderungen gerecht zu werden, stehen sich erneut zwei alte Ideen neu gegenüber: Die geeignetsten Standorte für einen Vollsortimenter (ca. 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche) befinden sich demnach weiterhin im Schatten des Emster Marktplatzes (Im Langen Lohe) sowie zwischen Haßleyer und Gerhart-Hauptmann-Straße. Denn die Immobilie des bestehenden Kaufparks an der Karl-Ernst-Osthaus-Straße bietet angesichts der Grundstückseigentumsverhältnisse keinerlei Möglichkeiten mehr zur Entwicklung.

Für den Standort zwischen Loheplatz und Emster Marktplatz spricht die relativ zentrale Lage. Die Zufahrt müsse über die (noch) relativ enge Lohestraße erfolgen, was vor allem den Anwohnern wenig schmecken dürfte. Hier regte sich bereits bei ersten Planungen im Jahr 2009 erheblicher Widerstand. Allerdings würde die Versorgungsfunktion durch den Marktplatz, der in seiner Ausdehnung nicht beschnitten werden müsste, sogar noch positiv ergänzt, meint die Stadtverwaltung.

Eine Einschätzung, die der Emster SPD-Ratsherr Jörg Meier so gar nicht teilt: „Ein funktionstüchtiger Marktbetrieb würde durch die Stellplatzproblematik rund um einem Vollsortimenter torpediert.“ Ein ähnliches Miteinander wie am Boeler Marktplatz sei dort nicht umsetzbar. „Außerdem entsteht hier ein Knotenpunkt, der auch reichlich Konfliktpotenzial mit der gegenüberliegenden Grundschule eröffnet“, so Meier.

Boloh und Haßley profitieren

Als Alternativ-Standort kommt nur noch ein Grundstück an der Haßleyer Straße gegenüber dem künftigen Feuerwehrgerätehaus in Frage. Dafür müsste jedoch der Bolzplatz für die erforderlichen Stellplatzflächen weichen. Strategisch hätte diese Lösung den Vorteil, dass auch der Boloh sowie Haßley von dieser Platzierung profitieren könnten und das bestehende Kaufpark-Ladenlokal Raum für weitere Anbieter (z.B. Drogerieartikel) eröffne.

Dazu müsste natürlich auch eine fußläufige Verbindung von der Gerhart-Hauptmann-Straße ausgehend geschaffen werden. Gleichzeitig würde der Vollsortimenter so dicht an die Wohnbebauung heranrücken, dass zumindest die Wohnbebauung an der Max-Planck-Straße mit einer begrünten Lärmschutzwand abzuschirmen sei.