Oberhagen/Eilpe. Das NRW-Bauministerium prüft erneut die Projekte Eilper Zentrum, Volmeblick und Kesselhaus bei Elbers.
Wenn’s schlecht läuft, gehen der Stadt Hagen über eine Million Euro Fördermittel durch die Lappen. Denn die vor Jahren bewilligten Zuschüsse im Rahmen des Programms „Stadtumbau West“, einem Förderprogramm des NRW-Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, stehen auf der Kippe.
Konkret: Die drei Projekte in Oberhagen und Eilpe – Maßnahmen rund ums Eilper Zentrum, die Umgestaltung einer Fläche am Volmeufer (Volmeblick) sowie die Sanierung des Kesselhauses auf dem Elbersgelände – hängen in der Luft.
Das Land NRW versucht zu sparen. Es geht um 230 bis 240 Mio. Euro, die vom Ministerium für städtebauliche Maßnahmen einst bewilligt wurden, nun aber erneut auf dem Prüfstand stehen. Auch Hagen befindet sich im „Stadtumbau West“-Förderpool. Von Landesseite war vorgegeben, die förderungsbewilligten Projekte bis Ende 2013 fertiggestellt zu haben.
Städtebaulich sinnvoll
„Wir als Projektplaner waren nicht zu langsam; unsere Konzepte sind längst fertig, doch es kam zu Verzögerungen“, sagt Hagens Baudezernent Thomas Grothe. „Niemand kann der Stadt einen Vorwurf machen. Die desolate Haushaltslage, die Endlos-Diskussionen mit der Kommunalaufsicht und die schwierige Suche nach Sponsoren, die den geforderten Eigenanteil der Stadt übernehmen, hat uns einfach viel Zeit gekostet.“
Dass das Ministerium nun die Altprojekte in allen fünf NRW-Regierungsbezirken erneut auf Förderungswürdigkeit prüft, ärgert Grothe. Doch er hofft, dass die Fördersummen im Herbst doch noch fließen: „Denn das Regierungspräsidium in Arnsberg hat ein Schreiben ans Ministerium verfasst, in dem klar formuliert steht, dass die drei Projekte in Oberhagen bzw. Eilpe zwingend umzusetzen, städtebaulich sinnvoll und seit Jahren im Förderprogramm ,Stadtumbau West’ enthalten sind.“
Außerdem rechnet Grothe im Falle einer Bewilligung mit einer Verlängerung der Fertigstellungsfrist. „Frühestens nach der Sommerpause – also Mitte September – erfahren wir, ob die eingefrorenen Gelder frei gegeben werden. Mit den Projekten können wir bis Ende des Jahres nicht fertig werden.“
Kinder- und Jugendzirkus Quamboni
Apropos Ende 2013 – da endet der Mietvertrag für das Quartier des Kinder- und Jugendzirkus Quamboni auf dem Quambusch, sprich die 60 Zirkuskinder samt Helfer haben keine Trainingsstätte mehr. Bis vor kurzem stand fest, dass Quamboni ins Kesselhaus bei Elbers zieht. „Ich bin geschockt. Wir planen den Umzug seit über vier Jahren“, so Frank Fischer, Leiter der Ev. Jugend und Quamboni-Verantwortlicher.
Und auch Elbers-Quartier-Manager Christian Isenbeck ist entsetzt über das Ausbremsen der Stadtumbau-West-Projekte. „Um mit der Sanierung fertig zu werden, hätten wir bereits anfangen müssen. Doch jetzt hängt alles in der Schwebe.“ Das Gesamtinvest für das Kesselhaus beläuft sich auf 565.000 Euro, die Landesförderung war bewilligt mit 226.000 Euro, und Hagenpeg als Eigentümer des Elbersgeländes hatte sich bereit erklärt, rund 340.000 Euro (inklusive des Eigenanteils der Stadt) zu übernehmen.
Derzeit stricken Hagenpeg und Quamboni an „Plan B“. Das Raumkonzept vom Kesselhaus wird gerade für die Halle 3 auf dem Elbersgelände umgestrickt.