Hagen. 150 Menschen konnte die Freiwilligenzentrale Hagen im vergangenen Jahr neu für das Ehrenamt gewinnen. Beim Neujahrsempfang im Sparkassen-Karree wurde die Wichtigkeit der Einrichtung wieder spürbar deutlich. Und: 2014 will man sich noch weiter steigern.

„Im letzten Jahr haben wir mehr als 150 Menschen gewonnen, die sich neu ehrenamtlich engagieren. Und ich spreche nicht nur von älteren Menschen, die nach dem Ausscheiden aus dem Beruf plötzlich mehr Freizeit haben, sondern auch von Männern und Frauen, die noch weit von der Rente entfernt sind.“ Stephanie Krause, Leiterin der Hagener Freiwilligenzentrale, räumte nicht nur mit dem Irrglauben auf, Ehrenamt würde ausschließlich von „60+“-Bürgern ausgeübt, sondern widerlegte auch die These, Ehrenamt sei Frauensache. „55 Prozent der Engagierten sind Männer. Allein die vielen THWler und Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr. . . “ Natürlich seien im sozialen Bereich mehr Frauen aktiv, aber im Grunde sei der Mix ausgewogen.

Neujahrsempfang „Bürgerschaftliches Engagement“ am Dienstagabend im Sparkassen-Karree – und das Haus war erfreulich voll.

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Ob von Suppenküche, Stadtteilforum, Seniorenhilfe, Kinder-, Jugend- oder Hospizeinrichtungen – Vertreter etlicher Vereine, Gruppen und Institutionen waren ins Forum gekommen, um sich über die Entwicklung des Ehrenamts in Hagen zu informieren. „Wir wollen heute einfach Danke sagen“, formulierte Krause unprätentiös. Bürgermeister Hans-Dieter Fischer schloss sich dem an, ohne jedoch zu versäumen, die Werbetrommel für freiwilliges Engagement auch bei Menschen nicht-deutscher Herkunft zu rühren.

Bei Bürgern mit Migrationshintergrund Interesse wecken

„Wir müssen auch bei Bürgern mit Migrationshintergrund Interesse wecken“, so Fischer eindringlich. Frank Walter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hagen und Gastgeber des Abends, sowie Melanie Purps, Vorsitzende des Trägervereins der Freiwilligenzentrale, betonten, wie wichtig der Einsatz für das Gemeinwohl sei, „doch Ehrenamt braucht auch einen soliden Rahmen und finanzielle Unterstützung“. Womit Purps auch auf die in den letzten Wochen geführten Diskussionen rund um die finanzielle Ausstattung der Einrichtung anspielte, „doch die Solidarität, die uns entgegengebracht wurde, als darüber gesprochen wurde, die Freiwilligenzentrale stünde eventuell auf der städtischen Streichliste, war enorm“.

Als Highlights der letzten Monate bezeichnete Purps den Umzug der Zentrale von der Hochstraße ins Rathaus sowie die hohe Akzeptanz des Notinsel-Projektes: „Mehr als 100 Geschäfte haben sich bislang schon als Notinsel-Schutzraum für Kinder in Angst registrieren lassen.“

Peter Mook, Ehrenamtsbeauftragter der Stadt Hagen, zeichnete Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks für ihren Hochwassereinsatz in Ostdeutschland aus und resümierte über die Ehrenamtskarte. „Vor zwei Jahren haben wir 250 Karten ausgegeben, mittlerweile liegen wir bei 420, in diesem Jahr wollen wir die 500er-Marke knacken.“ Im NRW-Vergleich stünde Hagen gut da in puncto Ehrenamtskarte, die angebotenen Vergünstigungen (z.B. Ermäßigung bei Eintritten, Hotelzimmerbuchungen, Nachhilfe) würden gern genutzt.