Hagen-Mitte. . Die Hagener Freiwilligenzentrale und viele Organisationen und Vereine waren am Samstag in Herzen der Innenstadt präsent, um für das Ehrenamt zu werben.
Nachwuchs ist wichtig. Nachwuchs gewinnen gar nicht so einfach. Am Samstag machte die Freiwilligen Zentrale unter dem Motto „Ehrenamt gewinnt“ auf dem Friedrich-Ebert-Platz auf das Ehrenamt aufmerksam, um vor allem junge Menschen neu zu gewinnen.
Stichtag in den September vorgezogen
„Der offizielle Tag des Ehrenamtes ist im Dezember“, verriet Stephanie Krause, Leiterin der Freiwilligen Zentrale. „Da hat niemand so recht Lust zu feiern, weshalb wir dazu übergegangen sind, im September auf uns aufmerksam zu machen. In der Innenstadt gibt’s den Vorteil, dass die Leute so reinstolpern.“ ‚Reingestolpert‘ ist man am Samstag in zahlreiche Freiwillige an Ständen von Diakonie, Caritas, Aidshilfe, damla-Bildungsverein und anderen Einrichtungen.
Besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr: Sport. Und nicht irgendeiner, sondern Hagener Sport: Basketball. Denn auch Sportvereine leben von freiwilligen Helfern. „Da gibt’s eine Menge Ehrenamtliche; zum Beispiel Schiedsrichter, Trainer und so weiter - auch die brauchen Nachwuchs“, erzählte Michael Neumann vom Deutschen Basketball Bund. „Um es den Vereinen etwas zu erleichtern, haben wir vor einem Monat ein Projekt gestartet.
Ehrenamtliche Nachwuchssuche
Dabei können sich die Vereine an uns wenden und wir schicken dann die so genannten ‚Engagementberater’ zu ihnen, um gezielt zu schauen, wie man im Verein ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen kann.“ Bereits zehn Vereine hätten sich allein im ersten Monat gemeldet - ein deutliches Zeichen, wie akut das Problem der Nachwuchssuche ist.
„Wir stellen fest, dass bereits mehr Menschen unter 20 sich für ehrenamtliche Tätigkeiten interessieren. Viele merken, dass sich solche Sachen im Lebenslauf gut machen und Arbeitgeber immer mehr auf Zusatzqualifikationen schauen“, so Stephanie Krause. Es entsteht eine Win-Win-Situation: Junge Menschen „brauchen“ solche Ämter für die spätere Jobsuche und das Ehrenamt gewinnt Nachwuchs - trotzdem noch nicht genug.
Auch Dina Budaiwi „brauchte“ dieses Engagement. Sie kam durch ihr Studium zum Ehrenamt bei der Hagener Aidshilfe: „Ich musste damals ein Praktikum machen und nun bin ich bereits seit sechs Jahren dabei. Für mich ist die Arbeit wichtig, man erweitert seinen Horizont.“ „Ehrenamt bedeutet ja auch nicht gleich Vollzeitjob“, betonte die Leiterin der Freiwilligen Zentrale. „Es können bloß ein paar Stunden im Monat sein.“
Streetballturnier abgesagt
Kleiner Wermutstropfen: Das angekündigte Streetball-Turnier passend zum Motto am Samstag musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, da der Boden vom Regen zu rutschig wurde. „Die Jugendlichen, die sich dafür im Vorfeld angemeldet hatten, haben es gut aufgenommen. Trotzdem ist es schade, da wir viel Arbeit darin investiert haben“, so Krause. Insgesamt schadete das regnerische Wetter der Aktion jedoch nicht. Reges Interesse gab’s an allen Ständen und so bleibt zu hoffen, dass die Aktion tatsächlich Nachwuchs für das Ehrenamt gewinnen konnte.