Hagen. . Rifat Köse ist mit dem Preis des Hagener Integrationsrates für besondere Verdienste um das Zusammenleben von Migranten und Deutschen ausgezeichnet worden. Am Christian-Rohlfs-Gymnasium leitet er den Comedy-Club – und fördert so das Miteinander.
Rifat Köse ist Schichtarbeiter und Familienvater. Er hätte also eigentlich genug zu tun. Doch er macht mehr, opfert Teile seiner Freizeit und nimmt sich bisweilen Urlaub, um sein Projekt voranzubringen: den „Comedy Club“ am Christian-Rohlfs-Gymnasium (CRG). Rifat Köse führt in der Arbeitsgemeinschaft 10 bis 20 Schülerinnen und Schüler zusammen, erarbeitet Sketche, Pantomimen und Comedy.
Am Samstag ist er für dieses Engagement mit dem Preis des Hagener Integrationsrates für besondere Verdienste um das Zusammenleben von Migranten und Deutschen ausgezeichnet worden. Denn der türkischstämmige Köse führt in seinem Projekt deutschstämmige Schüler und Schüler mit Migrationshintergrund zusammen. Und die Stücke werden auf deutsch einstudiert – eine Herausforderung an das Sprachgefühl und das Sprachverständnis.
Christian Schmidt und Ziya Cakmak überreichten Preis
Christian Schmidt, städtischer Beigeordneter für Soziales überreichte den Preis gemeinsamen mit Ziya Cakmak, dem Vorsitzenden des Integrationsrates. Eine Urkunde sollte zudem das letztjährige Karnevalsprinzenpaar, Erdinc Özkan-Schulz und Alexandra Bender, erhalten. Weil sie sich im „typisch deutschen Brauchtum Karneval engagieren und dieses so auch für Migranten öffnen. Beide konnte aber nicht persönlich anwesend sein. Den Beigeordneten Christian Schmidt hatte zuvor insbesondere der Aufritt eines jungen Trios beeindruckt – so wie viele andere auch im voll besetzten Ratssaal. Die Brüder Mohammed, Ibrahim und Najib El-Chartouni aus Siegen überzeugten mit intelligenter, nachdenklich machender und doch humorvoller Rap-Musik zum Thema Integration. Christian Schmidt nahm einen Gedanken aus deren Liedern auf: „Wenn wir nicht jammern und den anderen tatsächlich so annehmen, wie er ist, dann haben wir sehr viel erreicht.“
Optimistische Worte auch vom Integrationsrats-Vorsitzenden Ziya Cakmak, dessen erste Amtszeit im Mai mit der Neuwahl des Integrationsrates endet: „Integration ist ein vielschichtiger Prozess. Er benötigt Zeit und Entwicklungsschritte. Aber wir in Hagen gehen zielstrebig Schritt für Schritt.“
Bewusstsein für das Thema schaffen
Es sei gelungen, ein Bewusstsein in der Volmestadt für das Thema zu schaffen, viele Dialoge seien begonnen worden.
Jetzt sei es wichtig, dass es auch über Werbung in den Migrantenverein gelinge, für eine hohe Beteiligung bei den Wahlen zum Integrationsrat am 25. Mai zu sorgen: „Wir sind Teil dieser Stadt.“