Hagen. . Stadt, Wohlfahrtsverbände und private Träger schaffen in elf Kindergärten insgesamt 170 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren.

2014 wird in Hagen das Jahr der U3-Betreuung. Stadt, Wohlfahrtsverbände und private Träger schaffen in elf Kindergärten insgesamt 170 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren. Damit steigt die Zahl der U3-Plätze in den 100 Kindergärten auf 951. Zudem gibt es 4556 Ü3-Plätze, auch deren Anzahl werde im kommenden Jahr um 180 erweitert, verkündete Gerhild Versteeg-Schulte, Abteilungsleiterin für Kinder-Tagesbetreuung im Hagener Rathaus.

NRW-weit wird eine Betreuungsquote von 32 Prozent der unter Dreijährigen angestrebt. Dieses Kontingent würde in Hagen mit den neuen Plätzen leicht überschritten (32,8 Prozent), liegt aber noch ein gutes Stück hinter der vom Stadtrat festgelegten Marke von 38 Prozent. „Aber auch diesem Ziel nähern wir uns, denn der U3-Ausbau soll 2015 in gleicher Größenordnung fortgesetzt werden“, sagte Sozialdezernent Christian Schmidt.

Waldkindergarten mit 20 Plätzen

Den mit Abstand größten Zuwachs verzeichnet der Kindergarten an der Yorckstraße, der im August von der Kita Hegemann gGmbH übernommen wird (wir berichteten gestern). Hier sollen im Zuge des Umbaus gleich 32 Plätze für unter Dreijährige eingerichtet werden. „Wir haben mit diesem Betreiber beste Erfahrungen gemacht“, lobte Schmidt das Unternehmen, das auch auf dem Hüttenplatz in Haspe einen Kindergarten mit 16 U3-Plätzen baut. Diese nagelneue Kita soll die Attraktivität der Örtlichkeit erhöhen, ein Teil des Hüttenplatzes den Kindern als Spielgelände zugute kommen.

Auch der geplante Waldkindergarten im Deerth, mit dem die Johanniter-Unfallhilfe sich unter die Kita-Betreiber in Hagen einreiht, wird vier U3-Plätze aufweisen. Insgesamt werden sich hier 20 Kinder überwiegend in der freien Natur aufhalten und vorwiegend mit den Dingen spielen, die sie im Wald oder auf dem Feld vorfinden. Nur bei besonders schlechtem Wetter bietet eine ehemalige Waldarbeiterhütte samt Kanonenofen Unterschlupf, hier können die Kleinsten auch gewickelt werden. „Einige Eltern drängen darauf, dass es mit dem Waldkindergarten endlich losgeht“, so Gerd Steuber, Chef des Fachbereichs Soziales, der Ende des Jahres übrigens in den Ruhestand wechselt.

Tagesmütter verlieren „Kunden“

Bislang werden in mehreren Hagener Kindergärten mehr Kinder pro Gruppe betreut als gesetzlich vorgeschrieben. Dieses Missverhältnis, hoffen die Verantwortlichen im Rathaus, wird durch die zusätzlichen Kapazitäten gerade gerückt.

Das Nachsehen beim U3-Ausbau haben die Hagener Tagesmütter, denen natürlich ihre kleinen „Kunden“ verloren gehen könnten. Schon jetzt sind nicht alle Tagesmütter, obwohl durchweg geschult und qualifiziert, ausgelastet. Dennoch wird es sicherlich auch in Zukunft Eltern unter Dreijähriger geben, die ihre Kinder bei einer Tagesmutter besser aufgehoben sehen als in einem Kindergarten.