Hagen. . Die CVJM-Weihnachtsfeier für Bedürftige findet zum neunten Mal in der Karl-Adam-Halle in Vorhalle statt. Da die Besucherzahlen in den letzten Jahren rasant gestiegen sind, werden wie im Vorjahr 500 Eintrittskarten ausgegeben.

Früher hieß sie Christfeier für Alleinstehende, heute Weihnachtsfeier für Bedürftige: Der Namenswechsel der Heiligabend-Feier, die der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) seit 1946 organisiert, illustriert die veränderten Rahmenbedingungen der Veranstaltung: Kamen anfangs hauptsächlich Kriegsheimkehrer, Heimatlose und Vertriebene, waren es später Obdachlose und Sozialhilfeempfänger, die der Einladung des CVJM folgten. „In den vergangenen Jahren hat sich der Personenkreis verändert“, so Vorsitzender Michael Finkensiep.

„Es kommen nach wie vor viele alte, einsame Menschen, Menschen mit Migrationshintergrund und Zuwanderungsgeschichte, aber auch Alleinerziehende oder Eltern mit Kindern. Und auch Kinder allein.“

Missbrauch vorbeugen

Die Weihnachtsfeier findet zum neunten Mal in der Karl-Adam-Halle in Vorhalle statt. Da die Besucherzahlen in den letzten Jahren rasant gestiegen sind und die Örtlichkeit aus allen Nähten zu platzen drohte, werden wie im Vorjahr – ausschließlich an Hagener – 500 Eintrittskarten ausgegeben. Damit will der CVJM Missbrauch vorbeugen, fuhren doch in der Vergangenheit Menschen in Kleinbussen aus anderen Ruhrgebietsstädten in Vorhalle vor, um am Essen teilzunehmen und Geschenktüten abzugreifen. „Diese Entwicklung hat ein Umdenken notwendig gemacht“, so Finkensiep.

Die Feier beginnt um 17.30 Uhr (Einlass: 17 Uhr). Bei einem gemeinsamen Abendessen, einem weihnachtlichen Programm mit unterschiedlichen Darbietungen – u.a. hat der CVJM-Posaunenchor seinen Auftritt – und abschließendem Kaffeetrinken soll den Besuchern das Gefühl vermittelt werden, dass sie nicht vergessen sind.

Aber: Geraucht werden darf in der Halle definitiv nicht. Zwar wird es Zigarettenpausen geben, aber wer es nicht einmal 60 Minuten lang ohne Glimmstengel aushält, ist fehl am Platze. Auch in diesem Jahr geht niemand ohne Geschenk nach Hause. Die 500 Weihnachtstüten sind mit Tee, Schokolade, Süßigkeiten, Shampoo, Handcreme und anderen Dingen des täglichen Bedarfs gefüllt, darüber hinaus werden Brot, Gebäck und weitere Lebensmittel verteilt. Kinder erhalten nicht nur eine Tüte unterschiedlichen Inhalts, sondern werden betreut und mit einem Geschenk-Gutschein bedacht.

Wiederholungstäter

Für den reibungslosen Ablauf der Feier werden rund 100 Helfer benötigt. Unter ihnen befindet sich inzwischen eine erhebliche Anzahl von „Wiederholungstätern“, die es sich nicht nehmen lassen, am Heiligabend armen Menschen beizustehen. „Dafür sind wir sehr dankbar, denn ohne dieses Engagement wäre die Aktion nicht möglich“, sagt CVJM-Jugendbildungsreferent Thomas Schickhaus.

Helfende Hände gibt es ausreichend, aber es mangelt an Bargeld. Immerhin verursacht die Weihnachtsfeier Kosten in Höhe von 24 000 Euro. Spenden sind deshalb herzlich willkommen.