Hagen. . Das Schauspiel „Hiob“ feiert am Samstagabend im jungen Theater Lutz Premiere. Die Vorstellung ist bereits ausverkauft, es gibt zahlreiche weitere Aufführungen.

„Warum ich und nicht die anderen?“ – die Frage zieht sich wie ein roter Faden durch das Schauspiel „Hiob“, das am Samstag im Kinder- und Jugendtheater Lutz Premiere feiert. „Wir greifen ein alttestamentarisches Thema auf, aber behandeln den Stoff sehr spannend und unterlegen die Handlung mit krasser, spaciger Musik“, unterstreicht Regisseurin Miriam Michel. Sie hat das Stück, das auf dem Roman von Joseph Roth basiert (Theaterfassung von Koen Tachelet) und in dem es um religiöse Werte geht, inszeniert.

Schicksalsschläge

Die Tragödie spielt in Südrussland und beschreibt das dortige jüdische Dorfleben. Eine Familie wird von Schicksalsschlägen gebeutelt, scheitert an den Herausforderungen des Lebens. Konkret: an einem mehrfach behinderten Kind. „Religion muss nicht uncool ‘rüberkommen, außerdem ist ,Hiob’ heute häufiges Abitur­thema“, erklärt Miriam Michel den Grund, gerade besagtes Schauspiel für die Hagener Bühne ausgewählt zu haben. Und Lutz-Leiter Werner Hahn ergänzt: „Das Stück ist schon ein harter Brocken, stellt mit zweieinhalb Stunden Länge inklusive Pause eine echte Herausforderung an die Zuschauer dar. Aber wir wollen auch fordern und nicht nur kuschelig-gediegene Mainstream-­Stücke spielen.“

Hahn unterstreicht, man versuche mit der Inszenierung niemanden zu bekehren, „wir wollen nicht dogmatisch diktieren, es geht vielmehr um menschliche Werte und Glaubensfragen“.

Für Jugendliche ab 14 geeignet

Die Geschichte, die auch die Themen Emigration, Verzweiflung und Hoffnung aufgreift, richtet sich an Lutz-Besucher ab 14. Auf der Bühne agieren Mitglieder des Theaterjugendclubs und Gastschauspieler. Musik, teilweise live gespielt, umrahmt die Handlung um Vater Mendel Singer (Firat Baris Ar) und seine leidende Familie.

Die Premiere am Samstag, 7. August, um 19.30 Uhr ist ausverkauft. Weitere Vorstellungen u.a. am 10., 11. und 12. Dezember. Karten zu 12, erm. 6 Euro gibt’s unter Tel. 207-5777.