Hagen. „Soziale Stadt“ - so heißt das Förderprogramm, das in den nächsten Jahren Millionen nach Wehringhausen spülen könnte.
Mit Fördermitteln für Stadtteile ist das in Hagen so eine Sache. Natürlich – und darin sind sich alle einig – ist es bedeutend, bestimmte Bezirke auf Vordermann zu bringen. Oberhagen-Eilpe war ein solcher. Weil aber die klamme Kommune ihren Eigenanteil nicht aufbringen konnte und das Land abgesegnete Projekte noch einmal prüfte, blieb vieles auf der Strecke. In Wehringhausen soll das nicht der Fall sein.
„Soziale Stadt“ ist die Förderkulisse überschrieben. Und dabei kann es sowohl um Projekte gehen, die das Miteinander stärken, als auch um solche, die den Stadtteil aufhübschen. „Sinn des Ganzen ist es, zu zeigen, wie lebenswert Wehringhausen ist“, sagt Pfarrer Markus Wessel, „Hagen schrumpft, Wehringhausen besonders. Da ist die Frage, wie wir die Attraktivität so steigern können, dass auch jene bleiben, die dem Stadtteil sonst den Rücken kehren würden.“
Quartiersmanager wird europaweit gesucht
Wessel ist neben den Ratsfrauen Uschi Metz (SPD), Melanie Purps (CDU), Stefan Kebbekus und Hedda Vorwohlt-Harendza Sprecher eines Lenkungskreises. Dem gehören diverse Einrichtungen und Organisationen an. In diesem Gremium werden die Aktivitäten im Rahmen des Projektes abgesprochen und kleinere Maßnahmen (bis 500 Euro) direkt bewilligt.
Unterstützt wird dieser Kreis von Reinhard Goldbach und Marion Schwill-Höbig von der Verwaltung sowie künftig von einem Quartiersmanager, der gerade per Ausschreibung europaweit gesucht wird. Im April soll er im Idealfall seinen Dienst antreten. „Er soll die Menschen in Wehringhausen beraten und Wege zu Fördertöpfen ebnen“, erklärt Marion Schwill-Höbig.
„Es gibt viele gute Ideen“
Die scheinen voll. 2,6 Millionen Euro sind bereits bewilligt. Je nach Projekten, die eingereicht werden, können daraus sogar bis zu 7 Millionen Euro werden, die in den nächsten Jahren nach Wehringhausen fließen. Dabei rücken sowohl öffentliche Flächen ins Visier, aber auch Privateigentümer von Immobilien können Anträge stellen (z. B. für die Sanierung einer Fassade).
„Daneben gibt es schon viele gute Ideen, die förderungswürdig sind“, sagt Markus Wessel. Von Beetpatenschaften an Straßenbäumen ist die Rede, vom „Kunstquartier Wehringhausen“ oder von Spendern, an denen Hundebesitzer Beutel für die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner abgreifen können. „Im Stadtteil können wir auf viele sehr agile Initiativen bauen. Das ist sicherlich ein großer Vorteil.“